Obergrenze macht Bargeld „anrüchig“

von Redaktion

Frankfurt – Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann sieht Pläne der EU-Kommission kritisch, im Kampf gegen Geldwäsche Zahlungen mit Bargeld auf 10 000 Euro zu begrenzen. „Es ist absolut erforderlich, den Kampf gegen Geldwäsche zu intensivieren“, sagte Beermann. „Es ist aber fraglich, ob eine Barzahlungsobergrenze von 10 000 Euro das geeignete Mittel ist, oder ob man damit nicht vor allem auch den ehrlichen Bürger trifft.“ Nach Einschätzung Beermanns ist es zwar eher unwahrscheinlich, dass so große Summen bar bezahlt werden, außer beim Autokauf. „Ich störe mich aber an einer Obergrenze als solcher.“ Beermann befürchtet, dass dadurch „bei den Bürgerinnen und Bürgern der Eindruck erweckt wird, dass Bargeld quasi anrüchig ist“.

In einzelnen Ländern gibt es bereits Obergrenzen. In Belgien können beispielsweise maximal 3000 Euro bar gezahlt werden, in Portugal sind es 1000 Euro, Autokäufe sind davon ausgenommen.

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