BÖRSE

Knorr-Bremse an Hella interessiert Rekordkurs bei Börsengängen Milliardenteure Lieferengpässe Kurs aufs Rekordhoch

von Redaktion

Der Lkw- und Zugbremsen-Hersteller Knorr-Bremse erwägt, mit einer möglichen Übernahme des Autozulieferers Hella seine Geschäfte auszubauen. Die Münchener bestätigten gestern ein „grundsätzliches Interesse am möglichen Erwerb von rund 60 Prozent der Aktien der Hella GmbH & Co. KGaA von Mitgliedern der Gründerfamilie“. Die Gespräche befänden sich aber in einem sehr frühen Stadium.

Nach der Corona-Flaute könnte es in diesem Jahr Rekordzahlen bei Börsengängen in Deutschland geben. Im ersten Halbjahr wagten bereits 14 Unternehmen den Sprung aufs Frankfurter Parkett, wie die Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) am Dienstag vorrechnete. Gesamtvolumen: mehr als 8,8 Milliarden Euro.

Die Engpässe und Verzögerungen in den globalen Lieferketten dürften die deutsche Volkswirtschaft nach Schätzung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) 2021 rund 25 Milliarden Euro kosten. Die Ökonomen gehen davon aus, dass die „Belastungen erst im Verlauf des dritten Quartals leicht abnehmen“.

Der Dax hat am Dienstag nach Inflationsdaten zeitweise Kurs in Richtung seines Rekordhochs genommen. Bis auf 50 Punkte kam er an seine vor gut zwei Wochen aufgestellte Bestmarke von etwas über 15 800 Punkten heran. Am Ende des Tages fiel das Plus mit 0,88 Prozent auf 15 690,59 Punkten nicht mehr ganz so hoch aus. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte schloss mit plus 0,06 Prozent bei 34 295,85 Punkten. „Das Zinsgespenst hat das Börsenparkett scheinbar vorerst verlassen“, schrieb Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets.

Im MDax sorgte das Interesse von Knorr-Bremse am Autozulieferer Hella bei beiden Aktien für kräftige Kursausschläge – in jeweils unterschiedliche Richtungen. Während die Papiere von Hella als potenzielles Einstiegsziel auf ein Rekordhoch stiegen und mit einem Plus von fast vier Prozent schlossen, brachen Knorr-Bremse um mehr als zwölf Prozent ein. Die Aktien der beiden deutschen Sportartikelhersteller Adidas und Puma stiegen so hoch wie nie zuvor. Die Adidas-Titel beendeten den Handel mit plus 2,47 Prozent, Puma gewannen 2,12 Prozent. Ein Großauftrag der Bundeswehr bescherte den Titeln von Rheinmetall ein Kursplus von 2,43 Prozent. Die Papiere von Varta büßten 7,60 Prozent ein.

Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen fiel von minus 0,26 Prozent auf minus 0,28 Prozent.

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