WhatsApp im Visier von Verbraucherschützern

von Redaktion

Brüssel – Ein europäischer Verbraucherverband wirft WhatsApp in einer Beschwerde vor, Nutzer auf unlautere Weise zur Annahme der neuen Datenschutzregeln gedrängt zu haben. Zum einen nimmt die Organisation Beuc die per Benachrichtigung verschickten Aufforderungen, die geänderten Richtlinien anzunehmen, ins Visier. Sie hätten die Nutzer unter Druck gesetzt und damit die EU-Regeln gegen unlautere Geschäftspraktiken verletzt, argumentierte der Verband in seiner Beschwerde bei der EU-Kommission.

Zum anderen kritisiert Beuc, die neuen Regeln seien so unklar formuliert, dass die Nutzer nicht verstehen könnten, welche Folgen für ihre Daten eine Annahme hat. Auch dies verletze europäische Verbraucherschutz-Gesetze.

WhatsApp entgegnete wie schon zu früherer Kritik, die Beschwerde basiere auf einem Missverständnis der Ziele und Folgen der neuen Regeln. Das Update erkläre die Möglichkeiten zur Kommunikation mit Unternehmen über WhatsApp und mache transparenter, wie Daten gesammelt und verwendet würden. Der zu Facebook gehörende Chatdienst hatte nach der Kritik an den im Januar angekündigten Regeln einen Rückzieher gemacht. Ursprünglich sollten Nutzer, die dem Update nicht zustimmen, mit der Zeit den Zugriff auf Grundfunktionen verlieren. Inzwischen drohen keine Konsequenzen mehr. Nur die neuen Funktionen zur Kommunikation mit Unternehmen wird man lediglich nach Zustimmung zum Update nutzen können. WhatsApp zufolge waren sie der zentrale Grund für die Änderung der Nutzungsbedingungen.

Auslöser für die Kritik war die Einschätzung, dass mit dem Mitte Mai in Kraft getretenen Update mehr Daten mit der Konzernmutter Facebook geteilt werden sollen. Whats–App weist dies zurück. Zugleich wird betont, dass die Verschlüsselung, mit der auch der Dienst selbst keinen Zugang zu Inhalten habe, nicht aufgeweicht werde. WhatsApp hat mehr als zwei Milliarden Nutzer.  dpa

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