Wieder mehr offene Stellen

von Redaktion

Die Arbeitslosigkeit ist in Bayern saisonuntypisch im Juli weiter zurückgegangen. So sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 6980 auf 249 820. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent ab, wie die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. Das Vorkrisenniveau ist damit aber noch nicht erreicht: Im Juli 2019 lag die Arbeitslosenquote noch bei 2,7 Prozent. „Die Nachholeffekte auf dem Arbeitsmarkt im Freistaat halten erfreulicherweise an“, sagte der Chef der Regionaldirektion, Ralf Holtzwart. Normalerweise steige die Arbeitslosigkeit von Juni auf Juli, weil nach dem Ende des Ausbildungsjahres und des Sommersemesters viele Jüngere noch ohne neuen Job seien. „Dieser Anstieg fiel heuer jedoch geringer aus.“

Gleichzeitig hätten viele Arbeitslose einen neuen Job gefunden. Erstmals seit Beginn der Pandemie ist die Zahl der offenen Stellen wieder auf dem hohen Niveau von vor der Corona-Krise angekommen, wie Holtzwart sagte. Im Juli seien den Arbeitsagenturen und Jobcentern in Bayern mehr als 34 000 neue Stellen gemeldet worden – ein Plus von fast 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Rund 126 000 Stellen sind derzeit unbesetzt, mehr als ein Drittel mehr als vor einem Jahr.

Den jüngsten Zahlen zufolge waren im Mai rund 5,74 Millionen Menschen in Bayern sozialversicherungspflichtig beschäftigt – und damit etwas mehr als im Mai 2020 und im Mai 2019. „Die Beschäftigung ist den zweiten Monat in Folge im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Kurzarbeitenden weiter“, sagte Holtzwart. Bis zum 25. Juli meldeten Betriebe für rund 7300 Menschen Kurzarbeit an. Im Juni hatte es Anzeigen für rund 12 000 Menschen gegeben.

„Wir sind weiter auf einem guten Weg“, sagte Bertram Brossardt am Donnerstag. Gleichzeitig wies der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft auf den Fachkräftemangel hin: „Wir haben in manchen Regionen und Branchen ein Nebeneinander von struktureller Arbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit bei gleichzeitigem Fachkräftemangel.“

Indes forderte Verena Di Pasquale, kommissarische Vorsitzende des DGB Bayern, die Arbeitgeber zur Weitsicht auf: „Während sich die Erholung des Arbeitsmarktes weiter fortsetzt, herrscht auf dem Ausbildungsmarkt noch akuter Nachholbedarf. dpa

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