Weniger Azubis in der Metall- und Elektroindustrie

von Redaktion

München – In der Metall- und Elektroindustrie (M+E-Industrie) gibt es weniger begonnene Ausbildungsverhältnisse, wie die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) gestern in München bekannt gab. Mit knapp 13 600 Stellen sind 1,6 Prozent weniger Azubis beschäftigt als 2020. Damit ist etwa der Stand von 2011 erreicht. Dennoch ist es eine starke Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, denn hier wurden 13,6 Prozent weniger Lehrlinge eingestellt als 2019. Mit der Erholung von den Auswirkungen der Krise erwartet die vbw 2022 einen Anstieg der Ausbildungsverhältnisse um 3,1 Prozent.

Laut vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt sei jedoch weniger die Corona-Krise, sondern mehr der Bewerber an sich das Problem: 57 Prozent der befragten Unternehmen haben angegeben, nicht ausreichend qualifizierte Kandidaten gefunden zu haben. 41 Prozent erhalten wiederum nicht einmal genug Bewerbungen. Nur weniger als ein Viertel der Unternehmen hat wegen der wirtschaftlichen Lage weniger Lehrlinge eingestellt. Brossardt betonte, dass vor der allem der Transformationsprozess der Wirtschaft für Unsicherheit bei Schülern und Betrieben sorge. Zur Zeit kommen auf einen Bewerber 1,6 offene Stellen.

Wer aber einen Vertrag in der Tasche hat, ist laut Brossardt gut für die Zukunft aufgestellt: Über 90 Prozent der Unternehmen übernahmen 2021 befristet oder unbefristet. 2021 planen sogar 94,4 Prozent verlängerte Arbeitsverhältnisse. Allerdings müssen die Abläufe coronabedingt angepasst werden: 73,8 Prozent der Unternehmen gaben an, ihre Azubis auch ins Homeoffice zu schicken. 49,1 Prozent versetzten ihre Lehrlinge in andere Abteilungen, während 30,8 Prozent ein Schichtmodell einführten. Kaum Anklang fand die Teilzeitausbildung: Nur 2,3 Prozent wählten diesen Weg.

MATTHIAS SCHNEIDER

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