WWF sagt Plastikmüll den Kampf an

von Redaktion

Berlin – Die Umweltorganisation WWF sieht in Deutschland noch großes Potenzial bei der Vermeidung und Wiederverwertung von Plastikmüll. „Verpackung aufreißen und wegwerfen – unser Umgang mit Plastik versinnbildlicht ein sorgloses und verschwenderisches Konsummodell“, sagte die Verpackungs- und Kunststoff-Expertin des WWF, Laura Griestop. Jährlich werden 1,6 Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen im Wert von 3,8 Milliarden Euro verbrannt.

Wiederverwertung, Vermeiden unnötiger Verpackungen und recyclinggerechtes Design könnten bis 2040 mehr als 20 Millionen Tonnen Kunststoff einsparen. Das Gesamtabfallvolumen in Deutschland könne so um 40 Prozent verringert werden.

Dies sei auch ein Baustein im Kampf gegen den Klimawandel: 68 Millionen Tonnen Treibhausgase können durch entsprechende Maßnahmen eingespart werden. Sonst würden Kunststoffverpackungen fünf Prozent des deutschen Treibhausgasbudget, nach dem Pariser Klimaabkommen beanspruchen. Laut einer WWF-Studie reicht die Umsetzung aller bestehenden politischen Verpflichtungen nicht für einen nachhaltigen Kurswechsel im Umgang mit Plastikmüll aus. Der Umweltverband forderte deshalb „grundlegendes Umdenken“, das konsequent auf Abfallvermeidung ausgerichtet sein müsse.

„Wir müssen bewusst einen anderen Kurs einschlagen, von der Wegwerfgesellschaft hin zur Kreislaufwirtschaft“, erklärte Griestop. Der Verzicht auf unnötige Plastikverpackungen würde den deutschen Plastikmüll bereits um acht Prozent reduzieren. Hierfür müssten jedoch klare Vermeidungs- und Reduktionsziele von der Politik vorgegeben werden. Insbesondere Wiederverwendungsmodelle spielten hier eine zentrale Rolle: Fast ein Viertel des Plastikmülls (bis zu 23 Prozent) ließe sich demnach bis 2040 durch erweiterte oder innovative Mehrwegsysteme einsparen, beispielsweise durch Pfandsysteme jenseits des Getränkesegments.  afp

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