BÖRSE

Ifo: Exportindustrie verliert an Zuversicht Fielmann sieht wieder mehr Gewinn Russland bestraft Facebook & Co. Warten auf Signale der US-Notenbank

von Redaktion

Die Exporterwartungen der deutschen Industrie sind im August weiter gefallen. Die zuvor sehr gute Stimmung unter den Exporteuren habe sich merklich verschlechtert, teilte das Ifo-Institut gestern in München mit. Der Ifo-Index der Exporterwartungen fiel auf 16,6 Punkte, von 23,1 im Juli und 23,9 im Juni.

Die Hoffnung auf einen moderaten Verlauf der Corona-Pandemie und den Ausbau des eigenen Onlinegeschäfts beflügeln die Prognosen der Optikerkette Fielmann. Für das laufende Jahr erwartet der deutsche Branchenprimus beim Konzernumsatz ein Plus von mehr als 20 Prozent auf rund 1,7 Milliarden Euro. Der Vorsteuergewinn soll auf mehr als 200 Millionen Euro klettern (Vorjahr 175,5 Millionen Euro), wie die Fielmann AG mitteilte.

Die Moskauer Justiz geht weiter mit Geldbußen gegen US-amerikanische Internetkonzerne vor – als Strafe für deren Weigerung, die Daten russischer Nutzer auf Servern im Inland zu speichern. Facebook, Twitter und das zu Facebook gehörende WhatsApp sollen insgesamt 36 Millionen Rubel (rund 400 000 Euro) zahlen, wie aus dem Urteil eines Moskauer Gerichts vom Donnerstag hervorgeht.

Die Anleger haben weiter vorsichtig agiert. Sie warteten auf die an diesem Freitag anstehende Rede des US-Notenbankpräsidenten zum jährlich stattfindenden Zentralbanken-Symposium. Marktexperten halten es für gut möglich, dass Jerome Powell auch Aussagen zur künftigen Geldpolitik in den USA machen könnte. Der Dax weitete seine Vortagesverluste etwas aus und büßte am Ende 0,42 Prozent auf 15 793,62 Punkte ein. Analysten erwarten von Powell Hinweise auf den mittelfristigen Kurs der US-Notenbank. Dass der Fed-Chef jedoch mit Blick auf die erwartete geldpolitische Straffung konkreter wird, bezweifeln Experten angesichts der Corona-Lage.

Christian Schmidt von der Helaba verwies zudem auf die in letzter Zeit schwachen Handelsumsätze im Dax. „Dies spricht für die These, dass sich Teile der institutionellen Anleger aktuell nicht mehr am Markt zeigen. Entsprechend steht die Frage im Raum, ob der Spielraum auf der Oberseite inzwischen weitgehend ausgereizt wurde.“ Allerdings ist der Handel in den Sommermonaten oftmals auch recht dünn, weil auch viele Profi-Anleger im Urlaub sind. Konjunkturseitig war die GfK-Konsumstimmung im Blick. Zwar stiegen die Einkommenserwartungen leicht, doch nachlassende Konjunkturerwartungen, steigende Preise und neue Corona-Sorgen bremsen die Lust auf größere Einkäufe.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,51 Prozent am Vortag auf minus 0,46 Prozent.

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