von Redaktion

Lokführergewerkschaft droht: Nach dem Streik ist vor dem Streik

Berlin – Bei der Deutschen Bahn sind weitere Streiks nicht ausgeschlossen. „Nach dem Streik ist vor dem Streik“, sagte der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, am Montag vor Mitgliedern am Berliner Hauptbahnhof. Das Management der Bahn habe es in der Hand, ob es einen weiteren Arbeitskampf gebe. Der bislang dritte Streik in der laufenden Tarifrunde werde in der Nacht zu Dienstag planmäßig beendet.

Weselsky forderte ein Angebot, das es der Gewerkschaft ermöglicht, einen Tarifvertrag für sämtliche Mitglieder in den verschiedenen Betrieben der Bahn abzuschließen. Er verlangte für die Beschäftigten außerdem Lohnerhöhungen wie im öffentlichen Dienst von diesem Jahr an, eine Corona-Prämie sowie den Fortbestand des bisherigen Betriebsrentensystems.

Weselsky erneuerte seine Angriffe auf das Management der Bahn. Er sprach wieder von „Nieten in Nadelstreifen“, die Millionen an Steuergeldern verzockten, die gegen die eigenen Mitarbeiter arbeiteten und in der Tarifrunde Lügengebäude errichteten. Die Konzernleitung versuche, die GDL auszuschalten. Die Bahn hat diesen Vorwürfen wiederholt widersprochen.

Nach Angaben der Deutschen Bahn beteiligten sich bisher knapp 7500 Lokführer an der dritten Streikwelle, insgesamt beschäftigt die Bahn rund 19 700 Lokführer. Von den rund 48 000 Mitarbeitern der DB Netz waren seit Streikbeginn insgesamt 62 Stellwerker in den Streik getreten, in der Instandhaltung streikten 40 von über 24 000 Angestellten. In den Personenbahnhöfen legten laut Bahn 22 von rund 7200 Mitarbeitern die Arbeit nieder. Die dritte Streikwelle der GDL lief von 1. September bis gestern Nacht um 2 Uhr.

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