Athen – Die Zahlen sprechen für sich: Vergangene Woche teilte die griechische Zivilluftfahrtbehörde (YPA) mit, dass die Zahl der Ankünfte von Passagieren aus dem Ausland auf allen griechischen Flughäfen im August 2021 im Vergleich zum August 2020 um 82,6 Prozent gestiegen ist. Konkret seien laut der YPA-Daten im August des laufenden Jahres genau 3,04 Millionen Reisende aus dem Ausland auf griechischen Flughäfen angekommen. Im August 2020 waren es hingegen nur 1,67 Millionen internationale Passagiere.
August bedeutendster Reisemonat
Die YPA-Daten waren in Athen mit großer Spannung erwartet worden. Denn der August ist für Griechenlands Tourismusindustrie traditionell der bedeutendste Monat im ganzen Kalenderjahr. Das Passagieraufkommen in diesem August ist ferner ein Barometer dafür, wie sich die Reisebranche in Hellas im zweiten Corona-Jahr 2021 entwickeln wird. Nun zeichnet sich ab: Die Griechen können in Sachen Tourismus endlich wieder mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Hatte die griechische Zivilluftfahrtbehörde (YPA) im August 2019 insgesamt 3,98 Millionen internationale Passagiere auf allen hellenischen Flughäfen gezählt, erreichte die Zahl der Fluggäste aus dem Ausland im August 2021 immerhin das Niveau von 76,5 Prozent von 2019. Das ist ein unerwartet gutes Ergebnis.
Dabei hatte das Jahr 2021 für die griechische Reisebranche desaströs begonnen. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres war die Zahl der Urlauber aus dem Ausland in Griechenland sogar im Vergleich zum ersten, bereits schlimmen Corona-Jahr 2020 drastisch um weitere 65,5 Prozent gesunken. Auch die Einnahmen aus dem Tourismus fielen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum noch einmal um mehr als die Hälfte.
Laut einer Studie der Athener Notenbank (TTE) zufolge reisten vom Januar bis einschließlich Mai dieses Jahres lediglich 663 800 Urlauber aus dem Ausland nach Griechenland. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum belief sich die Zahl der Hellasurlauber noch auf 1,92 Millionen. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2019 – und damit noch vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie – waren noch 5,3 Millionen Urlauber nach Griechenland gereist.
Doch nun die Wende. Griechenland erlebt im Sommer 2021 seinen ersten Reiseboom seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Das hat Hellas bitter nötig. Denn kein Land in Europa ist so abhängig vom Tourismus wie Griechenland.
Umso schlimmer war, dass einer Studie der Athener Notenbank (TTE) zufolge die Direkterlöse im griechischen Tourismus 2020 im Vergleich zum Rekordjahr 2019 von 18,18 Milliarden Euro um knapp 77 Prozent auf 4,31 Milliarden Euro eingebrochen waren.
Aufholjagd gestartet
Die Zahl der nach Griechenland einreisenden Urlauber ging im Gesamtjahr 2020 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahr um gut 78 Prozent auf 7,4 Millionen Urlauber zurück. Laut Angaben der Athener Notenbank (TTE) besuchten 2019 genau 31,3 Millionen ausländische Urlauber Griechenland (ohne Kreuzfahrttouristen) – ein Allzeitrekord.
Nach den guten Ergebnissen im August 2021 hofft Athen jetzt darauf, im laufenden Jahr etwa 50 Prozent der Zahl der Ankünfte von Urlaubern aus dem Ausland sowie der Direkterlöse im Vergleich zum Rekordjahr 2019 erreichen zu können. Für die Urlaubsdestination Griechenland wäre dies nach dem Corona-Schock schon ein großer Fortschritt.