Industrie: Fachkräftemangel bedroht Wachstum und Wohlstand

von Redaktion

Berlin – Personalengpässe in Unternehmen nehmen aus Sicht der deutschen Wirtschaft zu – und der Fachkräftemangel dürfte sich in den kommenden Jahren noch verschärfen. Es werde für Firmen immer mühsamer, sich dagegen zu stemmen, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Achim Dercks. Der DIHK spricht in einem Report von gravierenden Folgen. Das gelte für die betroffenen Unternehmen, aber auch für die Volkswirtschaft als Ganzes: „Es stehen Wachstums- und Wohlfahrtspotenziale ebenso wie öffentliche Einnahmen auf dem Spiel, wenn Personalknappheiten die an sich mögliche Produktion und das Dienstleistungsangebot beschränken.“

Nach dem Report, der auf Antworten von rund 23 000 Unternehmen basiert, ist der Fachkräftemangel für die Firmen das derzeit größte Geschäftsrisiko. 51 Prozent der Firmen können Stellen zumindest teilweise nicht besetzen, weil sie keine passenden Arbeitskräfte finden. Vor der Pandemie hatten dies 47 Prozent gesagt. Dercks sagte, der Fachkräftemangel sei schneller und in einem größeren Umfang zurück als von vielen erwartet – obwohl die Wirtschaft noch mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen habe. Die größten Lücken bei qualifiziertem Personal gebe es in der Bauwirtschaft, der Gesundheitswirtschaft sowie im Maschinenbau.

Die demografische Entwicklung bedeutet laut Report konkret: Es gehen pro Jahr rund 350 000 Beschäftigte mehr in Renter als junge Leute ins Berufsleben eintreten – Tendenz steigend.

Insgesamt erwarten 85 Prozent der Unternehmen negative Auswirkungen vom wachsenden Fachkräftemangel. 43 Prozent der Firmen rechnen damit, dass sie Aufträge verlieren oder ablehnen oder ihr Angebot reduzieren müssen.  dpa

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