Frankfurt – Das große Lkw-Geschäft von Daimler ist schon seit gut einer Woche selbstständig. Die Trennung von der prestigeträchtigen Mercedes-Benz-Autosparte lief zu Monatsbeginn in aller Stille ab. Eine Minimeldung auf dem Kurznachrichtendienst Twitter – das reichte für die Stuttgarter aus. Beim Börsengang von Daimler Truck am Freitag in Frankfurt dürfte es lauter zugehen. Topverantwortliche werden sprechen, ein elektrifizierter Mercedes-Schwerlastwagen soll am Börsengebäude vorfahren.
Mercedes-Autos und -Lkw gehen erstmals getrennte Wege. Das Megaprojekt der Aufspaltung beendet die gemeinsame Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Der Dreizack-Stern als Markenzeichen bleibt aber beiden Herstellern erhalten. Der Imagefaktor ist nicht zu unterschätzen, denn die Marke Mercedes-Benz ist Experten zufolge teuer, sogar sehr teuer. Sie wird beispielsweise vom US-Beratungsunternehmen Interbrand mit knapp 51 Milliarden US-Dollar (rund 45,2 Milliarden Euro) bewertet. Das bedeutet weltweit Platz acht. Angesichts der großen Herausforderungen für die Automobilbranche mit Milliarden-Investitionen in E-Autos und selbststeuernde Fahrzeuge wird der Bruch bei Daimler überwiegend positiv beurteilt. Daimler-Aktionäre bekommen für zwei Papiere je eine neue Aktie von Daimler Truck ins Depot. Zunächst wird Daimler auch einen Minderheitsanteil von 35 Prozent behalten. dpa