München – Im Ausblick auf das neue Jahr kommen bei den oberbayerischen Handwerkern gemischte Gefühle auf. Im Vergleich zum Vorjahr erwarten zwar mehr Unternehmen ein Umsatzplus, gleichzeitig sieht sich das Handwerk auch Problemen ausgesetzt. Die Handwerkskammer für München und Oberbayern befragte ihre Mitgliedsbetriebe, welche Chancen und Herausforderungen diese im nächsten Jahr sehen.
„Die Corona-Pandemie verlangt unseren Unternehmen auch über den Jahreswechsel hinaus alles ab“, blickt Kammerpräsident Franz Xaver Peteranderl voraus. Weiterhin erschwere der teils eingeschränkte Kundenzugang und regionale Lockdowns das Wirtschaften. Hinzu kommen steigende Rohstoff-Preise und Fachkräftemangel.
Mit einem Umsatzplus im kommenden Jahr rechnen aber 30 Prozent der Befragten – doppelt so viel wie im Vorjahr. Nach 39 im letzten Jahr befürchten 24 Prozent Einbußen. Immer mehr Betriebe haben Probleme, alle Stellen zu besetzen: 56 Prozent der befragten Betriebe leiden unter Personalmangel, darunter 23 Prozent in einem erheblichen Umfang – fünf Prozent mehr als zuvor. „Am größten ist der Bedarf im Bauhaupt- und im Kfz-Gewerbe“, erklärt Peteranderl. Personalnot entwickele sich zunehmend zur Wachstumsbremse.
Als größte Herausforderung für 2022 sehen 64 Prozent der befragten Firmenchefs wie schon im Vorjahr die Bürokratiebelastung. Danach folgen die stark steigenden Energie- und Rohstoffpreise mit 57 Prozent. Platz drei belegen Steuern und Abgaben mit 54 Prozent vor Beschaffungsproblemen und gestörten Lieferketten mit 50 Prozent. „Da sich die Betriebe nach Entbürokratisierung sehnen, braucht unser Wirtschaftsbereich einen verlässlichen Rahmen, innerhalb dessen sich die Firmen unternehmerisch frei bewegen können“, fordert Peteranderl. les