Obergrenze für Minijobs sorgt für Kritik

von Redaktion

Berlin – Gewerkschaften haben die von der Ampel-Koalition für Anfang Oktober geplante Anhebung der Verdienst-Obergrenze für Minijobs kritisiert. Das Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Anja Piel sprach von einem Riesenfehler. Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten, kritisierte, mit der Erhöhung der Verdienstgrenze für Minijobs von 450 auf 520 Euro bestehe die Gefahr, dass Minijobs immer mehr reguläre Arbeitsplätze verdrängen.

Die Verdienst-Obergrenze für Minijobs soll am 1. Oktober von 450 auf 520 Euro im Monat steigen. Dies solle zeitgleich mit der Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro geschehen, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. „Das ist so in der Koalition vereinbart – und so machen wir’s“, sagte der SPD-Politiker.

Piel erklärte hingegen: „Geringfügig Beschäftigte brauchen sozialen Schutz vor Arbeitslosigkeit und Anspruch auf Krankengeld. Auch für die eigene Rente bringen Minijobs nichts. Daher muss für sie ausnahmslos die Rentenversicherungspflicht greifen.“ Die Koalition könne so Hürden für die Aufnahme versicherungspflichtiger Beschäftigung abbauen und verhindern, dass Minijobs weiter zur Teilzeit- und Armutsfalle für Frauen werden.  dpa

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