Nach der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) sind die Kurse am deutschen Aktienmarkt unter Druck geraten. Die Währungshüter behalten trotz hoher Teuerungsraten ihren ultralockeren geldpolitischen Kurs vorerst bei. Bei der ersten Sitzung im neuen Jahr bestätigte der Rat der EZB den Leitzins im Euroraum auf seinem Rekordtief von null Prozent. Auch an den milliardenschweren Anleihenkäufen hält die Notenbank fest. Allerdings werden geldpolitische Schritte nun nicht mehr kategorisch ausgeschlossen. An den Märkten wurden die Signale unterschiedlich aufgenommen. Gesprächsthema Nummer zwei an der Börse war der Facebook-Konzern Meta. Mit den Quartalszahlen und Geschäftsprognosen enttäuschte dieser die Anleger schwer, die Aktie brach zeitweise um mehr als ein Fünftel ein. Hierzulande gerieten Aktien von Unternehmen, deren Geschäfte auf dem Internet basieren, unter Druck: Teils schwere Verluste gab es bei Zalando, Auto1, Shop Apotheke – und den beiden Dax-Werte Delivery Hero und Hellofresh. Letztere verloren über fünf, bzw. über neun Prozent. Daneben richtet sich der Blick auf die Quartalsberichte. Infineon fielen um gut vier Prozent. Auch Siemens Healthineers drehten nach anfänglichen Kursgewinnen über drei Prozent ins Minus. Der Euro reagierte auf die EZB-Sitzung mit steigenden Kursen. Zuletzt kostete er 1,1309 US-Dollar. dpa