Nürnberg – Der Bund hat seit Beginn der Corona-Pandemie 42 Milliarden Euro für Kurzarbeitergeld ausgegeben. Dazu gehörten die Mittel aus der einstigen Rücklage der Bundesagentur für Arbeit (BA), die dann mit Bundesmitteln aufgestockt worden seien, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil dem „Tagesspiegel“ vom Sonntag. Bis Ende 2022 rechnet die Bundesagentur für Arbeit mit Gesamtkosten durch die Kurzarbeit von etwa 46 Milliarden Euro. „Kurzarbeit war verdammt teuer. Aber die Alternative, nämlich die Rückkehr von Massenarbeitslosigkeit zuzulassen, wäre für Deutschland sozial und ökonomisch viel, viel teurer gewesen“, sagte Heil. Das aufgewendete Geld sei nicht verschwunden, sondern habe im Wirtschaftskreislauf mitgeholfen, die Volkswirtschaft zu stabilisieren. „Nach unseren Erkenntnissen hat Kurzarbeit bis zu drei Millionen Arbeitsplätze in Deutschland gesichert“, sagte der Arbeitsminister weiter. Zu Beginn der Pandemie seien etwa sechs Millionen Menschen in Kurzarbeit gewesen, jetzt noch ungefähr eine Million. Ein weiterer positiver Effekt sei, dass Unternehmen jetzt, wo Öffnungen möglich sind, ihre Fachkräfte an Bord hätten, um durchzustarten. „Andere Länder haben sich an unserem Modell orientiert“, betonte Heil. „Der amerikanische Arbeitsminister sagte mir, dass ´The Kurzarbeit´ da ein eigener Begriff wie ´Kindergarten´ geworden ist. Das ist doch eine schöne Chiffre für gutes Krisenmanagement.“ Der Bundestag hatte am Freitag die coronabedingten Regelungen für Kurzarbeit verlängert. Kurzarbeitergeld kann vorerst weiter bis zum 30. Juni gezahlt werden. Zugleich wurde die maximale Bezugsdauer von 24 auf 28 Monate verlängert. Dies sei „gut angelegtes Geld“, betonte auch auch der Chef der Bundesarbeitsagentur Detlef Scheele. Der Anstieg der Arbeitslosenzahl wäre „bis zu dreimal teurer geworden“. Auch sei die aktuelle Entwicklung bei der Kurzarbeit besser als 2021 erwartet: „Die Zahlen bei der Kurzarbeit gehen nicht so hoch, wie wir das zu Beginn der vierten Corona-Welle im November noch prognostiziert hatten.“ Im Jahresschnitt 2022 „steuern wir auf gut 300 000 Menschen in Kurzarbeit zu“. afp