Kreditkartenfirmen stoppen Geschäft

von Redaktion

Keine Zahlungen per Visa, Mastercard und American Express in Russland

Washington – Wegen des russischen Einmarschs in die Ukraine setzen die weltgrößten Kreditkartenanbieter, Visa, Mastercard und American Express, Geschäfte mit Russland aus. Für die Kunden bedeutet das: Sie können mit von russischen Banken ausgestellten Visa-, Mastercard- oder American-Express-Kreditkarten nur noch in Russland bezahlen. Karten, die bei nichtrussischen Banken ausgestellt wurden, funktionieren nicht mehr in Russland. Visa und Mastercard teilten den Schritt am Samstag mit. Am Sonntag zog mit American Express der drittgrößte Kreditkartenanbieter der Welt nach. Die Maßnahme gelte auch für Belarus.

Visa und Mastercard hatten bereits zuvor keine Transaktionen mehr für russische Banken abgewickelt, die von internationalen Sanktionen wegen des Ukraine-Krieges betroffen sind. Das „Wall Street Journal“ berichtete kürzlich, im Jahr 2020 seien von den in Russland ausgegebenen Debit- und Kreditkarten rund 74 Prozent der Zahlungsvorgänge im Land auf Visa- und Mastercard-Karten entfallen.

Von der russischen Zentralbank hieß es, alle von russischen Banken ausgestellten Kreditkarten funktionierten in Russland bis zu ihrem Ablaufdatum weiter. Ihre Verwendung werde im nationalen Zahlungskartensystem verarbeitet, die Sanktionen beträfen diese nicht. Inhaber derartiger Karten könnten weiter an Bankautomaten im Land Geld abheben und damit in Russland bezahlen. Grenzüberschreitende Transaktionen seien nicht mehr möglich.

Der Bezahldienst Paypal stoppt seine verbliebenen Dienste in Russland. Davon betroffen sind unter anderem internationale Überweisungen. Das inländische Geschäft hatte der US-Konzern bereits Mitte 2020 eingestellt. Das Unternehmen wird noch für eine eingeschränkte Zeit Guthaben-Abhebungen von Paypal-Konten zulassen. Auch der Streaming-Dienst Netflix setzt sein Angebot in Russland aus, die Videoplattform TikTok will einige Funktionen einschränken.

Der Sportartikelhersteller Puma schließt seine Läden in Russland. Der operative Betrieb werde „vorübergehend eingestellt“, teilte das Unternehmen mit. Puma betreibt in dem Land mehr als 90 Geschäfte mit 900 Mitarbeiter. Auch der Zara-Mutterkonzern Inditex schließt in Russland vorübergehend seine rund 500 Modegeschäfte. Zudem werde der Online-Handel ausgesetzt.

Artikel 4 von 11