Wiesbaden – Die deutsche Industrie hat im Januar in einem schwierigen Umfeld erneut mehr Aufträge erhalten. Gegenüber Dezember betrug der Zuwachs 1,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das Plus folgt auf einen Anstieg um revidiert 3,0 (zunächst 2,8) Prozent im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr gingen im Januar 7,3 Prozent mehr Aufträge ein. Das Niveau vor der Corona-Pandemie wird klar um 11,9 Prozent übertroffen. Laut Statistikamt ist der Zuwachs auf die Auslandsaufträge zurückzuführen: Sie stiegen gegenüber dem Vormonat um 9,4 Prozent. Von außerhalb der Eurozone kamen 17 Prozent mehr Aufträge, aus der Eurozone wurden dagegen 2,6 Prozent weniger Aufträge erteilt. Die Inlandsaufträge gingen um 8,3 Prozent zurück.
Laut Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, dürfte das wegbrechende Russland-Geschäft zwar für einzelne Firmen gravierende Folgen haben, aus gesamtwirtschaftlicher Sicht sei aber der Energiepreisanstieg schwerwiegender. Zugute kämen der Industrie dagegen höhere Rüstungsausgaben und die beschleunigte Energiewende, etwa über den Bau von Windrädern. dpa