Die Zeit der Paket-Rekordmengen der Post ist vorerst vorbei

von Redaktion

Bonn – Nach dem höchsten Gewinn ihrer Firmengeschichte stellt sich die Deutsche Post DHL auf ein rückläufiges Paket-Geschäft ein. Im Bereich Post & Paket Deutschland rechnet das Unternehmen mit einem Betriebsergebnis von circa 1,5 Milliarden Euro und damit weniger als 2021, als hier ein operatives Ergebnis von 1,8 Milliarden Euro verbucht werden konnte. Finanzvorständin Melanie Kreis sagte am Mittwoch in Bonn, dass das Paket-Volumen in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zu 2021 wahrscheinlich sinken werde. Dies liege an den sehr hohen Vergleichswerten – damals hatten zwischenzeitliche Corona-Schließungen den Paket-Bedarf angekurbelt.

Der Bonner Konzern hat kräftige Wachstumsjahre hinter sich. Firmenkunden gaben viel mehr Aufträge für Frachtgut oder Express-Sendungen in Auftrag als früher, außerdem profitierte der Konzern vom Online-Boom: Auch weil stationäre Geschäfte in der Pandemie zwischenzeitlich geschlossen waren, bestellten Verbraucher mehr Elektronik, Bücher oder Gartengeräte im Internet – dadurch schnellte die Zahl der beförderten Sendungen nach oben. 2020 hatte die Post in Deutschland 1,6 Milliarden Pakete transportiert, 2021 waren es mehr als 1,8 Milliarden. Weiter nach oben dürfte es vorerst aber nicht gehen, wie die Verlautbarungen vom Mittwoch verdeutlichen.

Konzernchef Frank Appel und Finanzvorständin Kreis stellten sehr gute Jahreszahlen für 2021 vor, alle Konzernbereiche konnten zulegen. Zudem verkündete die Chefetage eine gute Nachricht für Aktionäre: Die Dividende soll deutlich steigen. Insgesamt verbuchte der Konzern 2021 einen Gewinn von rund 5,1 Milliarden Euro und damit 69,6 Prozent mehr als 2020 (3,0 Milliarden). Der Umsatz wuchs um 22,5 Prozent auf 81,7 Milliarden Euro – der Gelbe Riese wirtschaftete also wesentlich profitabler als zuvor. Für dieses Jahr rechnet die Post konzernweit mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf etwa gleichbleibendem Niveau. Der Ukraine-Krieg hat auch für die Deutsche Post DHL Folgen. Das Geschäft mit Russland, Belarus und mit der Ukraine stellte die Firma weitgehend ein.  dpa

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