Meitingen – Die Folgen der hohen Energiepreise werden immer greifbarer: Bayerns einziges Stahlwerk, das Lech-Stahlwerk, muss Medienberichten zufolge die Produktion aussetzen. Wegen der aktuell hohen Strompreise sei die Stahlerzeugung derzeit kaum rentabel. Das Werk im Meitinger Ortsteil Herbertshofen hat demnach einen ähnlich hohen Stromverbrauch wie die nahe gelegene Stadt Augsburg. Um Preisspitzen zu vermeiden, würden die Öfen tageweise abgeschaltet. Laut Lech-Stahlwerks-Sprecher Bastian Mangliers müssten zeitweise Kurzarbeit und Überstundenabbau genutzt werden. Am Standort Meitingen sind inklusive der Tochterfirmen etwa 1000 Mitarbeiter angestellt. Die Arbeit wird indes vermehrt nachts, sowie an Sonn- und Feiertagen fortgesetzt, wo der Strom günstiger ist, erklärte Björn Kannler, Sprecher der IG Metall Augsburg, dem „BR“. Dies belaste die Belegschaft sehr: „Das ist eine irre Herausforderung für die Mitarbeiter“. Mangliers nahm indes die Politik in die Verantwortung: „Wir appellieren an die Politik, dafür zu sorgen, dass die Versorgungssicherheit der energieintensiven Stahlindustrie sichergestellt wird, und das möglichst mit erneuerbaren Energien“. Jedes Jahr verlassen etwa eine Million Tonnen Stahl das Meitinger Werk. mas