Russland droht der Zahlungsausfall

von Redaktion

Moskau – Angesichts der weitgehend blockierten Moskauer Devisenreserven ist ein Zahlungsausfall Russlands in Bezug auf seine Schulden im Ausland nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) „nicht mehr unwahrscheinlich“. Etwa die Hälfte der internationalen Devisenreserven der russischen Zentralbank sind infolge von Sanktionen weitgehend blockiert. Laut Russlands Finanzminister Anton Siluanow sei der Zugriff auf Werte in Höhe von rund 275 Milliarden Euro blockiert. Gleichwohl will Russland seine Staatsschulden begleichen – allerdings nur in Rubel und zum Wechselkurs der russischen Zentralbank. Denn die Staatswährung ist infolge des Krieges stark eingebrochen, was Russland bei Auslandsgeschäften einen großen Nachteil beschert. Die nun blockierten Devisenreserven – etwa in US-Dollar – hätten Russlands Liquidität erhalten können.

Die russische Staatsanwaltschaft indes versucht einem Bericht des „Wallstreet Journal“ zufolge, dem Exodus westlicher Firmen mit Drohungen entgegenzuwirken: Ausländischen Unternehmen drohen demnach Festnahmen von Verantwortlichen oder die Beschlagnahmung von Vermögen, falls sie sich aus Protest gegen den Ukraine-Krieg aus dem Land zurückziehen. Russische Staatsanwälte hätten Unternehmen wie Coca-Cola, McDonald’s, Procter & Gamble und IBM kontaktiert und vor schweren Konsequenzen gewarnt, so das Wall Street Journal“. Schon zuvor hatte Präsident Wladimir Putin Unternehmen mit Nationalisierung, also Verstaatlichung gedroht. Die russische Botschaft in den USA bezeichnete den Bericht als „reine Fiktion“.  dpa

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