Berlin – Zwei Wochen nach der ersten Zugabfahrt sind weitere fünf Züge mit Hilfsgütern auf der Schienenbrücke der Deutschen Bahn (DB) in die Ukraine unterwegs. Unter anderem Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, verabschiedeten gestern den Gütertransport am Berliner Westhafen.
Geladen hatten die Züge Lebensmittel, Getränke, aber auch Sanitär- oder Hygieneartikel. Jeder Zug in Richtung Ukraine transportiert laut der Bahn 22 bis 30 Container. Erster Stopp war die Gemeinde Seddiner See bei Potsdam. Dort kommen sämtliche Container mit Hilfsgütern aus dem ganzen Bundesgebiet an und werden zu langen Güterzügen zusammengestellt.
Die Züge aus Deutschland werden laut DB in Polen umgeladen und an verschiedene Terminals in der Ukraine weitergeleitet. Dort sorgen Nichtregierungsorganisationen für die weitere Verteilung in die jeweiligen Hilfslager. „Selbstverständlich ist die Fahrt auf ukrainischem Gebiet eine riskante Fahrt“, sagte Minister Wissing am Donnerstag. Zugführer und Zugbegleiter nähmen erhebliche Risiken auf sich. „Das ist außerordentlich anerkennenswert“, so der Politiker. Auch Melnyk lobt die Schienenbrücke. Sie sei „ein Sinnbild für echte Solidarität Deutschlands. Jetzt brauchen wir weitere tragfähige – auch politische – Brücken“, so der ukrainische Botschafter.
Zahlreiche Firmen und Privatpersonen haben bereits gespendet oder Spenden in Aussicht gestellt. So kamen etwa 20 Tonnen Hokkaido-Kürbis aus Italien, Aldi spendete 26 Sattelschlepper Babynahrung und ein Berliner Start-up hat 1500 Solar-Paneelen bestellt, um diese per Zug in die Ukraine zu schicken, wie die DB mitteilte. Die 14 Container, die die Stadt vor zwei Wochen bereits nach Kiew geschickt hat, seien bereits angekommen.
So können Bürger helfen:
Hilfsgüter können an der DB-Sammelstelle München, Paul-Henri-Spaak-Straße/Einfahrtstor 16a, 81829 München abgegeben werden. Rückfragen per Mail an: fairs.muenchen@dbschenker.com oder telefonisch: 030/720 220 640. Vor allem Lebensmittel und medizinisches Material wird benötigt. dpa/hud