Sanktionen blockieren LNG-Projekt

von Redaktion

Moskau – Der kremlnahe Gaskonzern Novatek kann angesichts der westlichen Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs keinen Zeitpunkt für die Inbetriebnahme des milliardenschweren Flüssiggas-Projekts Arctic LNG-2 nennen. „Unter den Bedingungen der beispiellosen Herausforderungen arbeitet Nova-tek daran, den Zeitpunkt und die Gesamtkonfiguration des Projekts Arctic LNG-2 zu präzisieren“, sagte Vorstandschef und Großaktionär Leonid Michelson. Die zuvor genannten Fristen seien unter den derzeitigen Umständen nur schwer zu halten, räumte Michelson ein. Ursprünglich sollte die Anlage 2023 in Betrieb gehen und bis 2025/26 auf ihre Maximalkapazität von 19,8 Millionen Tonnen Flüssiggas pro Jahr hochgefahren werden. Derzeit ist die erste Ausbaustufe der LNG-Anlage nach Angaben Michelsons bei 85 Prozent, die Gesamtanlage sei zu 65 Prozent fertig. Es gebe Probleme bei der Finanzierung des Projekts. „Das Unternehmen stellt sich auf eine neue Herangehensweise zur Finanzierung von Arctic LNG-2 ein“, sagte Michelson. Die Investitionskosten für Arctic LNG-2 belaufen sich auf geschätzt 21,3 Milliarden US-Dollar (19,7 Milliarden Euro).

Eine solche Anlage würde Russland unabhängiger von Europa machen, das vor allem mit Pipelines beliefert wird. Durch LNG-Anlagen könnte das russische Gas kurzfristig zu anderen Abnehmern geleitet werden, etwa nach Asien.  mas/dpa

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