Baugewerbe will Stellen aufbauen

von Redaktion

München – Materialengpässe und Lieferverzögerungen treffen auch das bayerische Baugewerbe. Doch die Situation gänzlich schwarz malen wollte Wolfgang Schubert-Raab, Präsident des Landesverbands Bayerischer Bauinnungen (LBB), am Donnerstag im Rahmen der Jahrespressekonferenz, nicht. Zwar habe sich die Hoffnung auf ein „normales Jahr“ nach zwei Corona-Jahren nicht erfüllt. Doch sei es dem Baugewerbe während der Pandemie gelungen, trotz schwieriger Bedingungen, die Umsätze und Beschäftigtenzahl zu steigern.

„Am Bau läuft es trotz der äußerst schwierigen Material- und Fachkräftesituation vergleichsweise gut“, sagte Schubert-Raab und stützte sich auf die Frühjahrskonjunkturumfrage innerhalb des Verbands, an der rund 400 der über 3000 Mitgliedsunternehmen teilgenommen hatten.

Über 70 Prozent der Befragten gaben an, die Zahl der Beschäftigten im laufenden Jahr halten zu wollen. Rund 20 Prozent wollen weiteres Personal einstellen. Im Bereich Ausbildung gaben 34 Prozent an, ihre Zahl der Lehrlinge gegenüber 2021 erhöhen zu wollen, knapp 60 Prozent der Unternehmen wollen die Zahl halten. Schubert-Raab sagte diesbezüglich, dass weiterhin zahlreiche Lehrstellen unbesetzt seien.

Insgesamt verteuere sich das Bauen wegen der gestiegenen Materialpreise nach Schätzungen des LBB-Präsidenten beim Rohbau um acht Prozent und im Ausbaugewerbe um zehn bis 12 Prozent. „Das ist aber von Fall zu Fall unterschiedlich“, betonte Schubert-Raab.

LBB-Sprecher Holger Seit gab bekannt, dass laut Umfrage rund 30 Prozent der Unternehmen ihre Verkaufspreise in den nächsten Monaten um zehn Prozent erhöhen wollen. „Weniger als zehn Prozent ziehen eine Erhöhung darüber in Erwägung“, sagte Seit. LISA FISCHER

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