Moskau – Der französische Autobauer Renault stellt seine Aktivitäten in Russland wegen des Krieges in der Ukraine komplett ein und gibt alle Unternehmensbeteiligungen ab. Auch der Fastfood-Riese McDonald´s gibt sein Russlandgeschäft auf.
Wie Renault in Boulogne-Billancourt mitteilte, verkauft Renault sämtliche Anteile an Renault Russland an die Stadt Moskau und seinen Anteil am Hersteller Avtovaz an das Zentralinstitut zur Förderung von Automobil- und Motorenbau (Nami). Für die Avtovaz-Anteile gebe es eine Rückkaufoption in den kommenden sechs Jahren.
„Heute haben wir eine schwierige, aber notwendige Entscheidung getroffen“, sagte Renault-Generaldirektor Luca de Meo. Renault behalte sich die Möglichkeit offen, in einem anderen Kontext nach Russland zurückzukehren. Der Wert der Beteiligungen in Russland von rund 2,2 Milliarden Euro werde zum ersten Halbjahr 2022 ausgebucht. „Ich habe Vertrauen in die Fähigkeit der Renault Group, ihre Transformation weiter zu beschleunigen und ihre mittelfristigen Ziele zu übertreffen“, sagte de Meo.
Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin kündigte an, dass das sowjetische Kultauto Moskwitsch in der Fabrik künftig wieder produziert werden solle. Zur Entscheidung von Renault sagte er: „Das ist ihr Recht, aber wir können nicht zulassen, dass ein Kollektiv mit vielen tausend Arbeitern ohne Beschäftigung bleibt.“
Nach über 30 Jahren in dem Land will auch McDonald’s die Filialen an einen russischen Käufer verkaufen, wie der Konzern am Montag in Chicago mitteilte. Das Unternehmen sei zum Schluss gekommen, dass das Eigentum an den russischen Aktivitäten nicht mehr haltbar und auch nicht mehr im Sinne der Unternehmenswerte sei. Bereits am 8. März hatte das Unternehmen angekündigt, die Restaurants im Land vorübergehend zu schließen. Die Markensymbole soll der neue Besitzer der Restaurants nicht weiter nutzen können. Für den Rückzug aus Russland wird McDonald’s nach eigenen Angaben Sonderkosten in Höhe von 1,2 bis 1,4 Milliarden US-Dollar verbuchen, unter anderem für Abschreibungen und Fremdwährungsverluste. dpa