Rekord-Dividende bei Wacker

von Redaktion

München – Die Aktionäre sind zufrieden: Der Münchner Spezial-Chemie-Konzern Wacker hat trotz aller Hindernisse im vergangenen Jahr ein Rekordergebnis von 828 Millionen Euro erwirtschaftet. Auf der gestrigen digitalen Hauptversammlung wurde auch die Beteiligung der Anteilseigner beschlossen.

Insgesamt werden 397 Millionen Euro ausgeschüttet, mit acht Euro pro Aktie so viel wie noch nie. Bezogen auf den mittleren Börsenwert des vergangenen Jahres entspricht das einer Dividendenrendite von sechs Prozent.

Daniela Bergdolt von der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz: „Es ist nicht selbstverständlich, dass Unternehmen in einer Pandemie solche Ergebnisse abliefern.“

Wie bereits im März bedeutet der Gewinn nach dem schwachen Corona-Jahr 2020 eine Vervierfachung. Der Umsatz war um 32 Prozent gewachsen. Außerdem konnte das Nettofinanzvermögen, also die Summe aus Forderungen und Verpflichtungen, von minus 68 Millionen auf 547 Milliarden Euro deutlich ins Plus gedreht werden. Finanzvorstand Tobias Ohler: „Das Unternehmen ist schuldenfrei.“

Erfreulich geht es auch weiter: Im ersten Quartal 2022 konnte Wacker Chemie den Gewinn um 53 Prozent auf 664 Millionen Euro steigern.

„Trotz der gegenwärtig erheblichen Unsicherheiten und Belastungen in der Weltwirtschaft hat Wacker sein Geschäft im 1. Quartal 2022 sehr erfolgreich fortgeführt“, erklärte Vorstandschef Christian Hartel. Deshalb habe der Konzern seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr vonsieben Milliarden auf 7,5 Milliarden Euro angehoben. Für den weiteren Jahresverlauf rechnet Hartel wegen der hohen Energie- und Rohstoffpreise jedoch mit deutlichem Gegenwind.

Mittelfristig will der Konzern jedoch noch schneller wachsen. Wesentlicher Treiber dafür soll die höhere Nachfrage nach Polysilicium-Produkten aus der Solar- und der Chipindustrie sein. Dabei werden laut Hartel Nachhaltigkeitsaspekte immer wichtiger.

So soll das Silicium-Metallwerk im norwegischen Holla zu 40 Prozent mit Strom aus Erneuerbaren Energien betrieben werden. Der Konzern sei insgesamt zu 60 Prozent elektrifiziert. Dennoch sieht Hartel in eigenen Wind- und Solarparks keinen Nutzen, wie er auf Nachfrage eines Aktionärs betonte. Dafür seien die Energiekontingente für das laufende Jahr durch Verträge weitgehend gesichert. MATTHIAS SCHNEIDER

Artikel 5 von 7