Superschnell, superteuer

von Redaktion

VON JÖRG HEINRICH

Cupertino – So günstig kann Apple sein – und so teuer. Für null Euro gibt es im Herbst die Software-Aktualisierungen von iPhone, iPad und Mac, die der US-Konzern jetzt auf seiner Hausmesse, der Entwicklerkonferenz WWDC, vorgestellt hat. Bei den neuen MacBook-Laptops ist es mit dem Sparen dagegen vorbei. Sie sind superschnell und superteuer.

iOS 16

Das Update läuft ab dem iPhone 8 von 2017. Dabei gibt es viele clevere Neuheiten. Der Sperrbildschirm, der nach dem Einschalten bisher weitgehend leer daherkommt, zeigt künftig jede Menge Infos an. Und er kann im Büro oder in der Freizeit völlig anders aussehen. Nachrichten lassen sich nachträglich bearbeiten oder zurückholen. Familien können Fotos, die jeder auf seinem iPhone aufnimmt, automatisch miteinander teilen. Und wer Ärger mit dem (oder der) Ex hat, zieht die Datenschutz-Notbremse und kassiert alle Zugriffsrechte auf einmal ein.

Fitness

WatchOS 9 für die Apple-Uhr erinnert an die Medikamenten-Einnahme. Hier reicht es, die Schachtel mit der Kamera zu scannen. Beim Laufen analysiert künstliche Intelligenz Körperhaltung, Schrittlänge und Dauer des Bodenkontakts. Herz-Zonen zeigen die aktuelle Belastung. Und Nutzer können ihre Gesundheitsdaten teilen – zum Beispiel ältere Menschen mit ihren Kindern.

Auto

Apple will sich nicht nur auf dem Bildschirm in der Mitte des Autos breitmachen – sondern das gesamte Cockpit übernehmen, inklusive Tacho hinter dem Lenkrad, Drehzahlmesser oder Klima. Das neue CarPlay lässt von den Bedienelementen des Autoherstellers wenig übrig. Audi, Mercedes oder Porsche dürften davon nicht begeistert sein. Sie sind aber mit an Bord, weil die Kunden danach verlangen.

Homeoffice

Viele Nutzer quälen sich im HomeOffice mit schlechter Bildqualität bei Videokonferenzen – obwohl sie mit dem iPhone eigentlich eine viel bessere Kamera zur Verfügung hätten. Künftig ist das kein Thema mehr, denn das iPhone wird zur Webcam für den Mac. Eine Halterung, um das Handy hinter dem Bildschirm zu befestigen, gibt es auch.

MacBook

Apple hat wie gewohnt mit Superlativen für seinen neuen M2-Chip geworfen, der erneut 40 Prozent schneller laufen soll als der Vorgänger M1. Und das bei 18 Stunden Akku. Aber die Leistung hat einen hohen Preis. Denn während das bisherige MacBook Air bei 1129 Euro gestartet ist, geht es beim neuen M2-Modell erst bei 1499 Euro los. 370 Euro mehr als bisher – gut, dass auch der M1-Vorgänger im Programm bleibt und „nur“ um 70 Euro auf 1199 Euro zulegt. Auch bei diesem MacBook Air von Ende 2020 reicht das Tempo weit über normale Büroaufgaben hinaus. Das noch besser ausgestattete, aufgefrischte und 13 Zoll große MacBook Pro mit M2-Chip gibt es ab 1599 Euro. Die Apple-Inflation geht ungebremst weiter.

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