BÖRSE

Chinas Automarkt bleibt schwach Streiks an Häfen angekündigt Credit Suisse rechnet mit Verlust Anleger warten auf EZB-Zinssitzung

von Redaktion

Der chinesische Automarkt steht infolge der Lockdowns im Land weiter unter Druck. Im Mai wurden 1,35 Millionen Pkw an die Endkunden ausgeliefert und damit 17 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie der Branchenverband PCA am Mittwoch auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Zum Vormonat fielen die Zahlen aber nicht mehr ganz so schlimm aus. Hier ergab sich ein Anstieg um 30 Prozent.

Die Gewerkschaft Verdi hat für den heutigen Donnerstag mehrstündige Warnstreiks in Seehäfen angekündigt. Betroffen sei konkret die Spätschicht in mehreren Häfen, darunter im größten deutschen Hafen in Hamburg, teilte die Gewerkschaft mit. Auch in Emden, Bremen, Bremerhaven und Wilhelmshaven soll es mehrstündige Warnstreiks geben.

Die Bank Credit Suisse kommt nicht aus den roten Zahlen. Wegen der Entwicklung im Investmentbanking warnt das Zürcher Institut bereits vor einem erneuten Verlust in diesem Quartal. Die Marktbedingungen seien weiter schwierig, teilte die Credit Suisse am Mittwoch mit. Russlands Invasion in der Ukraine, die Straffung der Geldpolitik und das Auslaufen der Corona-Hilfsmaßnahmen hätten zu einer erhöhten Marktvolatilität und schwachen Kundenbewegungen geführt, insbesondere in Asien.

Der Dax hat am Tag vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) seine Vortagesverluste ausgeweitet. Der Leitindex, der zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit Anfang Juni gesunken war, beendete den Handel am Mittwoch mit minus 0,76 Prozent auf 14 445,99 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel verlor 0,70 Prozent auf 30 178,64 Zähler. Anleger gingen vor wichtigen Ereignissen in den kommenden Tagen in die Defensive. Am Donnerstag erwarten Marktteilnehmer, dass die EZB einen Pfad zu baldigen Zinserhöhungen aufzeigt. Den Spielraum, den die EZB in Abwägung von Inflations- und Konjunkturrisiken hat, untermauerten robuste Wirtschaftsdaten. So fiel das Wachstum in der Eurozone im ersten Quartal doppelt so stark aus als zunächst gedacht. Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt belastete eine negative Erstbewertung der Berenberg Bank die am Ende 9,5 Prozent schwächeren Papiere von Telefonica Deutschland. Telekom-Werte waren allgemein schwach: Die Titel von Deutsche Telekom sanken im Dax um 2,5 Prozent. Schlechter schnitten im Leitindex nur noch die Anteile von Deutsche Post mit minus 3,7 Prozent ab. Der Euro ließ mit 1,0740 wieder deutlich die Marke von 1,07 US-Dollar hinter sich. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,18 Prozent am Vortag auf 1,22 Prozent.

Artikel 10 von 11