Viele Fondsgesellschaften verzichten freiwillig auf Atom- und Gasaktien

von Redaktion

Auch wenn es die EU ab 2023 erlaubt, wollen viele deutsche Fondsgesellschaften Aktien aus den Bereichen Atom und Gas weiter in ihren nachhaltigen Fonds ausschließen, wie eine Umfrage unserer Zeitung ergab. Vor allem auf nachhaltige Geldanlagen spezialisierte Gesellschaften sind vom EU-Entscheid enttäuscht. Die neuen Regeln seien „eine Rolle rückwärts“, heißt es etwa bei Ökoworld, einem der Pioniere für nachhaltige Fonds. Ökoworld will auch in Zukunft nicht in beide Branchen investieren. Genauso handhabt es die EB-SIM. „Kernenergie und Gas zählen für uns unverändert nicht zu umweltverträglichen Wirtschaftsaktivitäten“, bestätigt die Fonds-Tochter der Evangelischen Bank. Aber nicht nur die Nachhaltigkeits-Spezialisten der Finanzbranche sehen die weichen EU-Regeln kritisch. Auch viele klassische Anlagegesellschaften werden künftig strikter sein, als es die EU-Regeln zulassen würden. Bei Deka, der Fondsgesellschaft der Sparkassen, sind Investments in konventionelle Gasfirmen erlaubt, ebenso bei Union Investment. Beide schließen aber Atomkraft-Aktien in ihren nachhaltigen Fonds aus und wollen daran festhalten. Lediglich bei der Deutsche-Bank-Tochter DWS heißt es, man werde die Debatte „aufmerksam verfolgen“ und seine „Richtlinien kontinuierlich überprüfen“. Blackrock aus den USA und Carmignac aus Frankreich gaben keine Stellungnahme ab.  höß

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