In den USA hat sich die Dynamik des Preisanstiegs im Juni weiter verstärkt. Die Inflationsrate stieg auf 9,1 Prozent und erreichte den höchsten Wert seit über 40 Jahren, wie das Arbeitsministerium gestern in Washington mitteilte. Die Teuerung ist so stark wie seit Dezember 1981 nicht mehr. Volkswirte wurden von der Stärke des Preisschubs überrascht. Sie hatten zwar mit einem Anstieg der Inflationsrate gerechnet, waren aber im Schnitt lediglich von 8,8 Prozent ausgegangen. Im Mai hatte die Teuerung bei 8,6 Prozent gelegen.
Das Braunschweiger Arbeitsgericht hat nach Beschwerden einiger Teilnehmer Mängel im Ablauf der letzten Betriebsratswahl im VW-Stammwerk Wolfsburg festgestellt und diese vorerst für unwirksam erklärt. „Die Anfechtung der Wahl war erfolgreich“, teilte das Gericht auf Anfrage mit.
Erstmals seit etwa zwanzig Jahren ist der Euro weniger als einen US-Dollar wert gewesen. Gestern fiel die Gemeinschaftswährung kurzzeitig unter die runde Marke. Im Tief wurde ein Kurs von 0,9998 Dollar erreicht. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0067 (Dienstag: 1,0042) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9933 (0,9958) Euro. Mit dem Fall unter einen Dollar ist der Euro erstmals seit Ende 2002 unter die sogenannte Parität zur US-Währung gerutscht.
Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch im Minus geschlossen. Die enttäuschenden US-Inflationszahlen wirkten aber nur vorübergehend als zusätzliche Belastung. Direkt nach den Daten war der Dax zwar um mehr als zwei Prozent abgesackt, im späten Handel konnte er sich von diesem Schock aber nahezu komplett erholen. Letztlich verlor der Leitindex 1,16 Prozent auf 12 756,32 Punkte und damit nur etwas mehr als kurz vor den US-Daten. Die Verbraucherpreise in der weltgrößten Volkswirtschaft stiegen im Juni um 9,1 Prozent und erreichten den höchsten Wert seit mehr als 40 Jahren. Damit steht die US-Notenbank Fed weiter unter Druck, ihre Geldpolitik zu straffen. Weiter steigende Zinsen könnten indes die Konjunktur abwürgen und schmälern auch die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren wie Anleihen. Am deutschen Markt prägten zur Wochenmitte Geschäftszahlen der Unternehmen das Geschehen. Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen stieg von 0,95 Prozent am Vortag auf 0,99 Prozent.