Frankfurt – Nach überraschend guten Quartalszahlen bei der Lufthansa fordert die Gewerkschaft Verdi mehr Investitionen ins Personal. „Streichungen während der Corona-Krise und 30 Prozent Krankenstand – das verbleibende Personal steht unter enormer Belastung“, sagte Verdi-Sekretär Marvin Reschinsky. Durch die fehlenden Kräfte könnten viele Flüge nicht mehr bedient werden. Dabei könne mehr Personal helfen, das Flugchaos zu beseitigen. Bekämpft werden könne der Personalmangel mit höheren Löhnen: „Wir reden hier teilweise von weniger als zwölf Euro die Stunde – da ist es schwer, jemanden zu finden.“ Verdi und Lufthansa befinden sich derzeit in Tarifverhandlungen für das Bodenpersonal.
Am Freitag hatte der Lufthansa-Konzern einen Gewinn für das zweite Quartal gemeldet. Das lukrative Frachtgeschäft und die Wartungstochter Lufthansa Technik hoben das bereinigte Konzernergebnis vor Steuern und Zinsen auf 350 und 400 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: minus 827 Millionen Euro). Der Umsatz kletterte auf 8,5 Milliarden Euro nach 3,2 Milliarden Euro im gleichen Vorjahresquartal. Die Fluggesellschaften erzielten trotz höherer Auslastung und steigender Ticketverkäufe aber Verluste. Einzige Ausnahme war die Swiss, die das Segment aber nicht aus den roten Zahlen ziehen konnte. mas/dpa