BÖRSE

HypoVereinsbank schafft Negativzins ab Türkische Notenbank bleibt unbeeindruckt Deutsche Bank zahlt Strafe SAP mit deutlichem Gewinneinbruch Nervöses Auf und Ab am Aktienmarkt

von Redaktion

Nach der gestern beschlossenen Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die zur italienischen UniCredit gehörende HypoVereinsbank in München angekündigt, die Negativzinsen zu streichen. Ab August werde das Verwahrentgelt bei null Prozent liegen, sagte ein Sprecher unserer Zeitung. Auf Festgeld gebe es „ab sofort“ etwa 0,75 Prozent für zwölf Monate „mit Tendenz weiter steigend“.

Die türkische Notenbank hält an ihrem geldpolitischen Kurs fest. Der Leitzins betrage unverändert 14 Prozent, teilte die Zentralbank gestern mit. Die Inflation in der Türkei war zuletzt auf den extrem hohen Wert von rund 78 Prozent gestiegen. Die Notenbank reagiert auf den Preisschub jedoch nicht wie viele andere Zentralbanken mit Zinsanhebungen.

Die Deutsche Bank hat der Zahlung einer Millionenstrafe aufgrund verspäteter Mitteilungen zu zwei Verdachtsfällen von Geldwäsche zugestimmt. Insgesamt zahle das Haus 7,01 Millionen Euro Strafe, bestätigte die Deutsche Bank am Donnerstag auf Anfrage. Das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Beihilfe zur Geldwäsche sei somit beendet.

Europas größter Softwarehersteller SAP hat im zweiten Quartal einen deutlichen Ergebnisrückgang wegen Kosten in der Ukraine und einem schwachen Lizenzgeschäft verzeichnet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank im Vorjahresvergleich um 13 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro, wie das Dax-Schwergewicht gestern in Walldorf mitteilte. Der Gewinn unter dem Strich sackte gar um 86 Prozent auf 203 Millionen Euro zusammen.

Die Gaslieferungen aus Russland und die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank haben am deutschen Aktienmarkt starke Schwankungen verursacht. Der Leitindex Dax schloss am Donnerstag mit einem Verlust von 0,27 Prozent bei 13 246,64 Punkten.Positive Impulse für den Markt lieferte am Morgen zunächst die Nachricht, dass wieder russisches Gas durch die Pipeline Nord Stream 1 fließt. Am Nachmittag löste die kräftige Erhöhung der Leitzinsen in der Eurozone ein deutlich nervöses Auf und Ab aus. Die neuerliche Regierungskrise in Italien sorgte für zusätzliche Unsicherheit unter den Anlegern. Unter den Einzelwerten im Dax zog nach der Veröffentlichung von Quartalszahlen die Aktie von Softwarehersteller SAP Aufmerksamkeit auf sich. Sie büßte als drittschwächster Wert 2,8 Prozent ein. Die Umlaufrendite stieg von 1,09 Prozent am Mittwoch auf 1,15 Prozent.

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