Berlin – Vertreter der Regierungsparteien Grüne und SPD wollen Energiekonzerne, die an den aktuell hohen Gaspreisen verdienen, mit eieiner Übergewinnsteuer belegen, um damit Entlastungen zu finanzieren. Grünen-Co-Vorsitzende Ricarda Lang: „Wir sehen jetzt, dass Unternehmen wie Shell einen explodierenden Gewinn gemacht haben“, sagte die Grünen-Politikerin. Auch die SPD-Vorsitzende Saskia Esken kündigte einen neuen Anlauf zur Einführung einer Übergewinnsteuer für Unternehmen mit krisenbedingt hohen Gewinnen an. Mit der Steuer wollen die Ampel-Parteien zusätzliche Entlastungsmaßnahmen für einkommensschwache Bürger finanzieren. Wegen der Gas-Umlage, die ab Oktober kommen soll, werden Firmen und Privathaushalte um voraussichtlich mehrere Hundert Euro pro Jahr zusätzlich belastet. Die Umlage soll Gasversorgern wie Uniper zugute kommen, die zu hohen Preisen Ersatz für ausbleibende Gasmengen aus Russland kaufen müssen. Dazu kommt, dass marktgetriebene drastische Preissteigerungen ohnehin schrittweise die Kunden erreichen. Die Bundesregierung hatte bei der Verkündung der Umlage weitere Entlastungen angekündigt. Zu Beginn kommenden Jahres soll es eine Wohngeld-reform geben, der Kreis der Berechtigten soll ausgeweitet werden. Ebenfalls zum 1. Januar 2023 soll ein Bürgergeld kommen, welches das bisherige Hartz-IV-System ablösen soll. FDP-Fraktionschef Christian Dürr stellte weitere Entlastungen in Aussicht. Denkbar wäre, Empfänger von Arbeitslosengeld II zu belohnen, wenn sie Energie einsparen, so Dürr. Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte für das kommende Jahr eine Steuersenkung für Geringverdiener und die „arbeitende Mitte“ in Aussicht gestellt und sich offen für eine Erhöhung der Pendlerpauschale gezeigt. dpa