Umsatzeinbruch im Einzelhandel

von Redaktion

Inflation bremst Konsum – „Rasche Besserung nicht in Sicht“

Berlin/Wiesbaden – Die hohe Inflation und die Angst vor den explodierenden Heizkosten sorgt in Deutschland mitten im Sommer für ein eisiges Konsumklima. Egal ob Lebensmittel oder Textilien – es wurde im Juni deutlich weniger eingekauft als noch vor einem Jahr. Auch der Onlinehandel blieb von der Kaufzurückhaltung nicht verschont, wie das Statistische Bundesamt gestern mitteilte. Und eine rasche Besserung ist nach Einschätzung des Handelsverbandes Deutschland (HDE) nicht in Sicht.

Tatsächlich sind die Zahlen dramatisch. Im Juni lagen die Umsätze im deutschen Einzelhandel nach Angaben des Statistischen Bundesamtes inflationsbereinigt – also real – um 8,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. „Das ist der größte Rückgang zum Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe 1994“, berichtete die Behörde am Montag. Einschließlich Preiserhöhungen (nominal) nahm der Umsatz allerdings nur um 0,8 Prozent ab. Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegele die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider, die das Konsumklima spürbar beeinträchtigten, so die Behörde.

Und eine rasche Besserung der Kauflaune ist nicht zu erwarten. Nach einer aktuellen HDE-Umfrage sind die Menschen in Deutschland derzeit bei Einkäufen und Anschaffungen so zurückhaltend wie lange nicht mehr. Auch in den kommenden drei Monaten sei mit einer schwachen Konsumstimmung zu rechnen, fasst der Verband das Ergebnis seines monatlich erstellten Konsumbarometers zusammen. Angesichts der Unsicherheiten würden sich die Menschen bei ihren Ausgaben zurückhalten. dpa

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