Berlin – Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, lehnt eine Übergewinnsteuer ab. „Ich tue mich schwer, Übergewinn zu definieren“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Wo fängt er an, wo hört er auf?“ Die Maßnahme würde zu mehr Bürokratie führen. Gewinne würden ohnehin bereits hoch besteuert. Je mehr Gewinn ein Unternehmen mache, umso mehr Steuern zahle es.
Mit einer Übergewinnsteuer wollen Befürworter übermäßige Krisengewinne von Unternehmen abschöpfen. Länder wie Großbritannien oder Italien haben ähnliche Steuern für Öl- und Gaskonzerne beziehungsweise Energiekonzerne zuletzt beschlossen – teils auch befristet.
„Klüger wäre es, die staatlichen Ursachen für hohe Preise anzugehen“, merkte der BDI-Präsident an. „Wir haben uns jahrzehntelang daran gewöhnt, dass Energie in der Beschaffung relativ billig war. Umso höher waren die zu zahlenden Steuern und Abgaben auf Energie. Jetzt kaufen wir unser Gas viel teurer ein – und Steuern und Abgaben wachsen mit.“ dpa