Auch EnBW will Stresstest abwarten

von Redaktion

Karlsruhe – Wegen der Folgen des Ukraine-Krieges hat der Energieversorger EnBW im ersten Halbjahr im laufenden Geschäft etwas weniger verdient. Der operative Gewinn verminderte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,7 Prozent auf 1,42 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte.

In der Debatte um längere Laufzeiten von Atommeilern wartet der Konzern den zweiten Stresstest zur Stromversorgung ab, den Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) angeordnet hatte. „Dann sehen wir weiter“, sagte Finanzvorstand Thomas Kusterer. Er bekräftigte frühere Unternehmensaussagen, wonach man im AKW Neckarwestheim 2 über das Jahresende hinaus mit den Brennstäben allenfalls noch ein paar Wochen weitermachen könne. EnBW hatte bereits mitgeteilt, dass Stromkunden vom Oktober an im Schnitt fast ein Drittel mehr für Haushaltsstrom bezahlen. Eine weitere Preiserhöhung für Gas sei nicht auszuschließen, sagte Kusterer, ging dabei aber nicht ins Detail.

Die angespannte Situation in der Branche schlug sich bei EnBW vor allem auf die Sparten Netze und Vertrieb nieder. Wegen der Versorgungssicherheit wurden Reservekraftwerke öfter eingesetzt. Im Vertrieb lösten gestiegene Beschaffungskosten für Strom und Gas einen Ergebnisrückgang aus. Der Bereich mit den Erneuerbaren Energien steigerte hingegen seinen Gewinnbeitrag.

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