Russland macht Milliarden mit Gas und Öl, fürchtet aber Einbruch

von Redaktion

Helsinki – Russland verdient mit dem Export von Öl, Gas und Kohle an Deutschland und andere Länder weiter Milliarden. In den ersten sechs Monaten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine habe Russland mit den Ausfuhren fossiler Energieträger aufgrund der stark gestiegenen Preise Einnahmen in Höhe von 158 Milliarden Euro erwirtschaftet, schrieb die unabhängige und in Finnland ansässige Forschungsorganisation Centre for Research on Energy and Clean Air (Crea). Das sei mehr, als Russland schätzungsweise für den Ukraine-Krieg ausgibt: Diese Kriegskosten werden von Crea auf etwa 100 Milliarden Euro geschätzt. Der Export fossiler Brennstoffe habe mit etwa 43 Milliarden Euro zum russischen Staatshaushalt beigetragen und somit geholfen, den Krieg in der Ukraine zu finanzieren.

Die EU habe ihre fossilen Einfuhren aus Russland in den vergangenen sechs Monaten deutlich verringert. Dennoch importierte sie russische Energie mit einem Wert von schätzungsweise 85 Milliarden Euro. Hauptabnehmer unter den EU-Staaten blieb dabei Deutschland: Die Bundesrepublik importierte nach Crea-Angaben in dem analysierten Zeitraum russische Energieträger für insgesamt 19 Milliarden Euro – nur China gab mit 34,9 Milliarden Euro mehr Geld für russische Energie aus.

Dennoch steht die russische Wirtschaft vor einer ungewissen Zukunft: Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf interne Dokumente der russischen Regierung berichtet, könnte Russland in eine längere und tiefere Rezession stürzen als offiziell verlautet. Grund seien die vom Westen verhängten Sanktionen. dpa/mm

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