Unternehmen sollen weiterhin leichter Kurzarbeit anmelden können. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch eine Verlängerung der Ausnahmeregeln bis Ende dieses Jahres. Danach können Unternehmen Kurzarbeit anmelden, wenn mindestens zehn Prozent der Beschäftigten Arbeitsausfälle haben. Normalerweise muss mindestens ein Drittel der Belegschaft betroffen sein. Geplant ist außerdem, dass der Bundestag das Arbeitsministerium ermächtigt, weitere Verlängerungen zu beschließen.
Zeitarbeiter können nach einer Entscheidung des Bundesarbeitsgericht länger als die gesetzlich vorgesehenen 18 Monate in ein Unternehmen verliehen werden. Das sei etwa bei einer tarifvertraglichen Regelung der Branche, in der der Zeitarbeiter eingesetzt wird, möglich, entschied das Bundesarbeitsgericht (BAG) am Mittwoch in Erfurt in einem Fall aus Baden-Württemberg (4 AZR 83/21). Geklagt hat ein Zeitarbeiter, der über einen längeren Zeitraum beim Autobauer Mercedes-Benz eingesetzt war. Der Kläger vertrat die Auffassung, wegen Überschreitens der gesetzlichen Überlassungshöchstdauer von 18 Monaten sei zwischen ihm und dem Unternehmen ein Arbeitsverhältnis zustande gekommen. Mit seiner Klage hatte er keinen Erfolg in der höchsten Arbeitsgerichtsinstanz.
Die Gewerkschaft IG BCE hat vor der Fortsetzung der Chemie-Tarifrunde im Oktober erneut deutliche Lohnsteigerungen verlangt. „Den Beschäftigten rinnt das Geld täglich schneller durch die Finger, gleichzeitig verdienen die meisten ihrer Arbeitgeber weiterhin gut“, begründete Vizechef Ralf Sikorski die Position nach einer Sitzung der Bundestarifkommission in Hannover. Die gut 580 000 Mitarbeiter der Branche müssten durch eine nachhaltige Erhöhung der Entgelte von der Inflation entlastet werden.
Der Dax hat am Mittwoch die Marke von 13 000 Punkten behauptet. Zum Handelsschluss verzeichnete der deutsche Leitindex ein Minus von 1,22 Prozent auf 13 028 Punkte, nachdem er am Nachmittag auf 12 952 Punkte abgerutscht war.
Aus Unternehmenssicht schockte Kion die Anleger: Der Gabelstapler-Hersteller rechnet im dritten Quartal wegen gestiegener Kosten im Projektgeschäft mit einem Verlust im niedrigen dreistelligen Millionenbereich. Störungen in den Lieferketten und deutlich gestiegene Kosten belasteten das Geschäft schwer. Die Aktien von Kion brachen im MDax der mittelgroßen Werte um knapp 30 Prozent ein. Bei Uniper sorgte die Furcht vor einer noch größeren Anteilsverwässerung im Zuge des Staatseinstiegs für einen Kursrutsch von rund 18 Prozent und ein neues Rekordtief.