BÖRSE

Insolvenzen: Mildere Antragspflicht Energie im September auf Rekordniveau Großaufträge für Vitesco Gemeinden verringern Defizit Der Dax beendet seine Aufholjagd

von Redaktion

Angesichts der hohen Energiepreise mildert die Regierung die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen deutlich ab. Sie müssen künftig keinen Insolvenzantrag wegen Überschuldung stellen, wenn ihr Fortbestand in den nächsten vier Monaten wahrscheinlich ist – statt bisher in den nächsten zwölf Monaten. „So gewinnen Unternehmen Zeit, sich auf die aktuellen Gegebenheiten einzustellen“, erklärte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP).

Die Energiepreise sind im September noch einmal deutlich gestiegen und bleiben laut dem Portal Check24 „auf Rekordniveau“. Die jährlichen Kosten für Strom, Heizen und Mobilität – also auch Sprit – für einen Musterhaushalt lagen demnach zuletzt bei im Schnitt 7912 Euro, rund elf Prozent mehr als im Vormonat und 85 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Der Autozulieferer Vitesco hat mehrere Aufträge für Batteriemanagement-Systeme hereingeholt und stärkt damit sein Orderbuch mit über zwei Milliarden Euro. Kunden der jüngst eingegangenen Bestellungen seien führende Volumen- und Premiumhersteller sowie Start-ups, teilte der SDax-Konzern am Mittwoch in Regensburg mit.

Die Gemeinden und Gemeindeverbände haben ihr Finanzierungsdefizit im ersten Halbjahr 2022 auf 1,6 Milliarden Euro verringert. Im ersten Halbjahr 2021 hatte es noch bei 5,8 Milliarden Euro gelegen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Durch die Kernhaushalte entstand ein Defizit von zwei Milliarden Euro, die Extrahaushalte erreichten hingegen einen Finanzierungsüberschuss von 0,4 Milliarden Euro.

Nach zwei sehr starken Handelstagen hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch eine Verschnaufpause eingelegt. Der Leitindex Dax schloss 1,21 Prozent tiefer bei 12 517 Punkten, nachdem US-Arbeitsmarktdaten Sorgen vor einer weiter straffen Zinspolitik geschürt hatten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen rutschte um 2,20 Prozent auf 22 982 Zähler ab. Sowohl in Deutschland als auch in der Eurozone sei die Teuerung weiter ungebrochen hoch. Vor diesem Hintergrund sei die Hoffnung auf eine lockerere Politik der Notenbanken verfrüht, sagte Christian Henke von IG Markets.

Der Euro gab nach seiner Vortagesrally wieder etwas nach. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,70 Prozent am Dienstag auf 1,85 Prozent.  afp

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