Discount-König löst BMW-Erben auf Reichenliste ab

von Redaktion

München – Führungswechsel bei Deutschlands Reichsten: Der Lidl-Gründer Dieter Schwarz hat die Familie Reimann und die BMW-Großaktionäre Susanne Klatten (60) und Stefan Quandt (56) auf die Plätze zwei und drei der Liste der vermögendsten Deutschen verdrängt, die das „Manager Magazin“ jährlich erstellt. Das geschätzte Vermögen des 83-jährigen Schwarz liegt bei 36 Milliarden Euro. Damit verdrängt er die BMW-Erben mit ihren geschätzten 33,3 Milliarden Euro von Platz 1. Da die Familie Reimann mit ihren Beteiligungen an mehreren Konsumgüterherstellern (darunter Reckitt Benckiser mit Marken wie Calgonit, Kukident und Sagrotan sowie am Beautykonzern Coty mit Marken wie Gucci und Calvin Klein) es in diesem Jahr auf 34 Milliarden Euro bringt, landen Klatten und Quandt nur auf Platz 3. Sie bekamen damit etwas vom Druck auf die Autoindustrie zu spüren, während Schwarz vom inflationsgetriebenen Trend zum Einkauf beim Discounter profitierte.

Insgesamt haben die Besitztümer der reichsten Deutschen in den vergangenen zwölf Monaten deutlich an Wert verloren, wie das „Manager Magazin“ schreibt. Das sei Folge der Krisen dieser Zeit, die vor allem auch Rückschläge an den Aktienmärkten brachten. Das Vermögen der reichsten 100 nahm insgesamt um 54,7 Milliarden Euro auf 667,3 Milliarden Euro ab. Das entspricht einem Minus von 7,6 Prozent. Im Vergleich zum Dax kamen die Hochvermögenden aber noch vergleichsweise gut weg. Der Index der 40 größten Börsenunternehmen sank im Zeitraum September 2021 bis September 2022 mit 17 Prozent mehr als doppelt so stark.

Aktuell gibt es der Studie zufolge 212 Milliardäre in Deutschland, einer weniger als im Jahr davor. In der ersten Liste des Magazins im Jahr 2001 waren es erst 69 Milliardäre.  mm

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