Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken zieht sich von Twitter zurück, weil ihr dort die Entwicklung mit Hass, Hetze und Desinformation missfällt. „Zehn Jahre bin ich hier mit Euch verbunden. Mit vielen hatte ich gute Debatten und Aktionen“, schrieb sie auf der Kurznachrichten-Plattform. Trotzdem werde sie Twitter verlassen. „Die Ökonomie von Aufmerksamkeit und Empörung, wie wir sie heute in den sozialen Medien erleben, beschädigt unsere politische Kultur. Hass und Hetze bedrohen den gesellschaftlichen Zusammenhalt, Kampagnen zur Desinformation und Manipulation der öffentlichen Meinung gefährden unsere Demokratie“, schreibt Esken in dem Beitrag. „Twitter unternimmt nichts gegen Fake-Profile, agiert im Umgang mit gemeldeten strafbaren Inhalten wie Beleidigung oder Volksverhetzung ausgesprochen nachlässig und lässt auch nach klaren Urteilen nicht von unrechtmäßigen Twitter- Sperren ab. Die angekündigte Übernahme von Twitter durch Elon Musk wird die Plattform ganz sicher nicht zu einem gemeinnützigen Unternehmen machen.“
Zuvor hatte schon SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert seinen Ausstieg erklärt. Die Diskussionskultur bei Twitter führe zu „Fehlschlüssen und Irrtümern in politischen Entscheidungen“, sagte Kühnert.