Düsseldorf – Die starken Preissteigerungen in fast allen Lebensbereichen machen den Menschen in Deutschland große Sorgen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey hervor. Rund 57 Prozent der gut 1000 Befragten gaben dabei an, ihre größte Sorge sei aktuell die Inflation. Zum Vergleich: Nur 18 Prozent der Befragten nannten noch den Ukraine-Krieg als größte Sorge, sechs Prozent den Klimawandel und drei Prozent die Covid-19-Pandemie.
„Bei immer mehr Menschen in Deutschland lässt das Portemonnaie aktuell keinen Spielraum mehr für Konsum über das unbedingt Notwendige hinaus“, berichtete McKinsey-Experte Marcus Jacob. Mehr als ein Drittel der Konsumenten müssen sich nach eigenen Angaben beim Konsum bereits deutlich einschränken. Mehr als die Hälfte können nichts mehr auf die hohe Kante legen. „Es ist einiges in Bewegung: Vier von fünf Menschen in Deutschland verändern aktuell bewusst ihr Einkaufsverhalten“, sagte Jacob. Es würden mehr preiswerte Eigenmarken eingekauft und häufiger beim Discounter. Mehr als 60 Prozent der Befragten gaben an, zu Hause Energie zu sparen. Rund 16 Prozent haben der Umfrage zufolge sogar einen Urlaub storniert. Auch auf die Pläne für Weihnachten wirken sich die steigenden Preise aus: 53 Prozent der Befragten wollen weniger Weihnachtseinkäufe tätigen, zwölf Prozent wollen sogar komplett auf Weihnachtseinkäufe verzichten.
Insgesamt blicken die Menschen in Deutschland der Umfrage zufolge zurzeit spürbar pessimistischer in die Zukunft als die Menschen in Frankreich, Großbritannien, Italien oder Spanien. Fast jeder zweite Bundesbürger erwartet demnach lang anhaltende Auswirkungen der aktuellen Krise auf die Wirtschaft oder sogar eine lange Rezession.