Bonn – Angesichts erstmals wieder gesunkener Gasspeicherstände hat der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, Bürger und Unternehmen zum Energiesparen aufgerufen. „Wir haben viel Gas gespeichert, aber der Winter kann Iange dauern“, schrieb Müller am Samstag auf Twitter. „Um eine Gasmangellage zu vermeiden, müssen wir Gas sparen.“ Die Zahl der Deutschen, die noch mit Problemen bei der Gasversorgung im Winter rechnen, ging allerdings nach einer Umfrage deutlich zurück.
„Erstmalig sehen wir ein leichtes Ausspeichern aus den Gasspeichern“, schrieb Müller. Demnach ging die gespeicherte Gasmenge leicht um 0,03 Prozent auf 99,26 Prozent zurück. Müller erläuterte, dass bei einzelnen Speichern weiter ein Zuwachs zu verzeichnen war, andere hätten aber Gas abgegeben.
Die jetzt gespeicherte Gasmenge wird Müller zufolge „für neun bis zehn Wochen“ reichen, wie er im Interview mit dem „Spiegel“ sagte. Dies gelte, „wenn man einen warmen Winter wie den 2021/22 zugrunde legt und wir uns nur aus den Speichern versorgen müssten“.
Der Netzagentur-Chef riet mit Blick auf den Winter, nicht zu schnell Entwarnung zu geben, wenn die Temperaturen vorerst relativ warm blieben. „Der Winter kann bis Ende Januar lau sein und alle denken: Tschaka!“, sagte er dem „Spiegel“. „Für einen dramatischen Anstieg des Gasverbrauchs reichen aber schon wenige klirrend kalte Tage (…) Wenn es richtig frostig wird, werden die Speicher schnell leergesaugt.“ afp