Musk droht Ex-Werbekunden mit Schmutzkampagne

von Redaktion

San Francisco – Der neue Twitter-Eigentümer Elon Musk hat gedroht, Werbekunden öffentlich bloßzustellen, die keine Anzeigen mehr auf der Plattform schalten. Der Tech-Milliardär reagierte damit auf den Vorschlag eines rechten Lobbyisten, er solle solche Firmen nennen, damit seine Anhänger sie mit einem „Gegenboykott“ belegen könnten. Musk schrieb in seiner Antwort am Wochenende: „Danke. Ein thermonukleares Benennen und Schämen ist exakt das, was passieren wird, wenn das nicht aufhört.“

In den vergangenen Tagen hatten unter anderem die Volkswagen-Gruppe, der Pharmakonzern Pfizer und der Lebensmittelriese Mondelez angekündigt, Werbung bei Twitter aussetzen zu wollen. Musk beklagte sich über einen „massiven Umsatzeinbruch“ und machte „Aktivistengruppen“ verantwortlich, die Druck auf die Unternehmen ausübten. Die Werbeeinnahmen sind lebenswichtig für Twitter: Zuletzt machten sie gut 90 Prozent der Erlöse aus.

Die Unternehmen reagieren damit auf den radikalen Stellenabbau beim Kurznachrichtendienst und die Sorge, dort könnten unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit bald mehr Hassbotschaften und Falschinformationen verbreitet werden. Unter anderem könnte der Account von Ex-US-Präsident Donald Trump wieder freigeschaltet werden.

UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk hat den neuen Twitter-Chef Elon Musk dazu aufgerufen, für die Respektierung der Menschenrechte in dem Online-netzwerk zu sorgen. Aus seiner Sicht sei es „kein ermutigender Start“, dass Musk kurz nach der Twitter-Übernahme das gesamte Menschenrechts-Team des Kurzmitteilungsdienstes entlassen habe, schrieb Türk am Samstag in einem auf Twitter veröffentlichten offenen Brief an den Musk.

Eine Woche nach der Übernahme durch Multimilliardär Elon Musk hatte Twitter am Freitag rund die Hälfte seiner 7500 Angestellten entlassen. Direkt nach der Übernahme hatte Musk bereits das Twitter-Management gefeuert. Musk hatte Twitter Ende Oktober für 44 Milliarden Dollar (rund 44 Milliarden Euro) übernommen.  afp/dpa

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