München/Stuttgart – Fahrgäste kommen von Sonntag an mit dem Zug bis zu 20 Minuten schneller und damit unter zwei Stunden von München nach Stuttgart. Die Bahn nimmt die Neubaustrecke zwischen Ulm und Wendlingen in Betrieb – auf 60 Kilometern können die Züge nun bis zu 250 km/h schnell fahren. Das tägliche Angebot im Fernverkehr zwischen München und Stuttgart werde zudem von 70 auf 90 Fahrten täglich anwachsen, betont die Bahn. Der Verkehrsminister von Baden-Württemberg, Winfried Hermann (Grüne), verspricht sich einen Schub auch für den Nahverkehr auf der Schiene. „Diese Chance wollen wir nutzen und lassen dem Ausbau der Infrastruktur auch den Ausbau unseres Nahverkehrsangebots folgen.“
Gebaut wurden insgesamt zwölf Tunnel (zwei davon über acht Kilometer lang) und 37 Brücken. Baustart war 2012. Die Kosten betrugen laut DB 3,98 Milliarden Euro – davon zahlte der Bund gut 1,75 Milliarden, das Land Baden-Württemberg fast eine Milliarde, die EU 568 Millionen und die Bahn 143 Millionen Euro. Die Neubaustrecke ist Teil des als „Stuttgart 21“ bekannt gewordenen Projekts Stuttgart – Ulm. Dieses umfasst auch den Tiefbahnhof in der Stuttgarter City samt unterirdischer Anbindung an den Flughafen und die Schnellbahnstrecke nach Ulm. Eröffnung soll 2025 sein. dw/dpa