Düsseldorf – Die Uniper-Eigentümer haben am Montag den Weg für die weitgehende Verstaatlichung des angeschlagenen Energiekonzerns frei gemacht. Mit großer Mehrheit stimmten die Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung für ein milliardenschweres Rettungspaket. Die Bundesregierung und der bisherige finnische Mehrheitsaktionär Fortum hatten die Stabilisierungsmaßnahmen vor einigen Wochen beschlossen.
Das Paket sieht unter anderem eine Kapitalerhöhung von acht Milliarden Euro vor, zu dessen Zeichnung ausschließlich der Bund berechtigt ist. Das Wirtschaftsministerium kündigte den Vollzug voraussichtlich in dieser Woche an. Weiter wird der Bund Fortums Anteil an Uniper übernehmen. Anschließend wird er zu etwa 98,5 Prozent an Uniper beteiligt sein.
Genehmigt wurde außerdem, dass bis zu 25 Milliarden Euro durch die Ausgabe neuer Aktien hereinkommen können. Fortum war bislang mit rund 78 Prozent Mehrheitsaktionär von Uniper. Die Zustimmung des Unternehmens, das mehrheitlich dem finnischen Staat gehört, galt als sicher. Auf der online durchgeführten Aktionärsversammlung waren über 82 Prozent des Kapitals vertreten. Mit dem frischen Geld will der Konzern sein geschwächtes Eigenkapital teilweise wiederherstellen und die Fortführung der Gesellschaft sichern. Ende September belief sich Unipers Verlust auf 10 Milliarden Euro. Bis Ende des Jahres wird er voraussichtlich bei 14 Milliarden Euro liegen. dpa