BÖRSE

Post: Verdi plant mehr Warnstreiks Ifo: Corona-Schub für Digitalisierung 3200 Stellen bei Ford in Köln gefährdet Wacker Chemie schafft Rekordgewinn Aktien wieder im Aufwind

von Redaktion

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will die Warnstreiks bei der Deutschen Post in Bayern in dieser Woche ausweiten. In der vergangenen Woche hätten sich bundesweit 30 000 Postbedienstete an den Aktionen beteiligt, davon 4500 in Bayern, teilte Verdi mit. „Bis zur dritten Verhandlungsrunde wollen wir möglichst jeder/jedem Beschäftigten der DPAG in Bayern die Möglichkeit gegeben haben, sich an den Streikmaßnahmen zu beteiligen“, sagte Verdi-Funktionär David Merck.

Der durch Corona erzwungene Digitalisierungsschub könnte in den kommenden Jahren die Produktivität in Deutschland steigen lassen. Ifo-Forscher Robert Lehmann geht davon aus, dass es insgesamt um ein zusätzliches Produktivitätswachstum von zwei bis vier Prozent verteilt über mehrere Jahre geht. Je nach Wirtschaftsbereich könne dieser Wert aber abweichen.

Der Autobauer Ford will an seinem Kölner Standort nach Angaben des Betriebsrats im großen Stil Jobs abbauen. Sollte das Management sein bisheriges Vorhaben durchsetzen, könnten bis zu 3200 Stellen wegfallen, sagte die Vize-Betriebsratschefin der Ford-Werke, Katharina von Hebel. Anfang des Jahres hatte Ford in Köln noch 14 000 Beschäftigte. „Die Lage ist für die Beschäftigten erschütternd.“

Dank deutlicher Preiserhöhungen und eines starken Dollarkurses hat die Wacker Chemie AG im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn erwirtschaft. Der Umsatz sei um ein Drittel auf 8,2 Mrd. Euro gestiegen, obwohl die Absatzmengen sogar etwas geringer waren, teilte der Chemiekonzern in München mit. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg um die Hälfte auf 1,7 Mrd. Euro, wobei ein Effizienzprogramm für Rückenwind sorgte. Der Gewinn machte einen Sprung von 828 Millionen auf 1,3 Mrd. Euro.

Der deutsche Aktienmarkt hat sich über 15 100 Punkten eingerichtet. Aus Branchensicht schlugen sich am Montag die Immobilienwerte recht gut. Analyst Rob Jones von der Investmentbank Exane BNP Paribas mahnte die Anleger, nach dem schwachen Vorjahr nun „das Schiff nicht zu verpassen“. Das Jahr 2023 starte die Branche mit einem erheblichen Abschlag auf seine Buchwertschätzungen. Zu seinen Favoriten gehören unter anderem Vonovia, die um 2,8 Prozent zulegten. Ebenfalls stark: Infineon und Merck mit um die drei Prozent Plus.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,13 Prozent am Freitag auf 2,18 Prozent. Der Bund-Future verlor 0,10 Prozent auf 138,05 Zähler.  dpa

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