Washington – Die Wettbewerbshüter der US-Regierung verstärken den Druck auf Google mit einer zweiten Klage. Diesmal werfen sie dem Internet-Riesen unfairen Wettbewerb im Online-Werbemarkt vor. In der Klageschrift fordert das US-Justizministerium eine Zerschlagung von Googles Geschäftsbereich, in dem die Anzeigentechnologie gebündelt ist.
Google habe zu illegalen Methoden gegriffen, um jede Bedrohung für die eigene Dominanz des Online-Werbemarktes aus dem Weg zu räumen, hieß es. Unter anderem habe der Internet-Konzern potenzielle Rivalen frühzeitig aufgekauft. Durch das Vorgehen von Google verdienten Website-Betreiber weniger und Werbekunden müssten mehr zahlen. Damit schade es am Ende allen.
Google konterte, die Regierung versuche, „Gewinner und Verlierer im hart umkämpften Sektor der Werbetechnologie zu bestimmen“. Sie stütze sich dabei auf eine fehlerhafte Argumentation, die Innovationen verlangsamen, Werbekosten erhöhen und tausenden kleinen Unternehmen das Wachstum erschweren würde. Justizminister Merrick Garland wies die Kritik zurück: „Wir bestimmen nicht Gewinner oder Verlierer, wir nehmen uns diejenigen vor, die gegen Wettbewerbsregeln verstoßen.“ Die Klage fokussiert sich auf den sogenannten Ad-Tech-Markt – vor allem auf die Technologien für Auktionen von Anzeigenplätzen.