Inflation belastet Konsum und Wachstum

von Redaktion

Wiesbaden – Die Rekordinflation belastete im Schlussquartal 2022 die deutsche Wirtschaft – vor allem den Privatkonsum als wichtige Konjunkturstütze. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent. Zunächst war die Behörde von einer Stagnation der Wirtschaftsleistung im Zeitraum Oktober bis Dezember ausgegangen. Nach Einschätzung von Volkswirten dürfte die Wirtschaftsleistung auch im ersten Vierteljahr schrumpfen. Sinkt das Bruttoinlandsprodukt zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer sogenannten technischen Rezession. „Die hohen Inflationsraten haben die deutsche Wirtschaft in die Winterrezession getrieben“, erwartet Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Angetrieben von hohen Energie- und Lebensmittelpreisen erreichte die Inflation 2022 im Jahresschnitt mit 7,9 Prozent den höchsten Stand seit Gründung der Bundesrepublik.

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, geht davon aus, dass ein schwerer Absturz der deutschen Wirtschaft ausbleibt. „Eine leichte Rezession wird dennoch verzeichnet, auch im laufenden Quartal dürfte das deutsche BIP vermutlich erneut leicht fallen.“ Zum Jahresende 2022 sanken vor allem die privaten Konsumausgaben, die die deutsche Wirtschaft nach dem Ende der meisten Corona-Beschränkungen zunächst gestützt hatten, preis-, saison- und kalenderbereinigt zum Vorquartal. Insgesamt schätzen Volkswirte die Aussichten für dieses Jahr aber längst nicht mehr so trüb ein wie zunächst nach dem Beginn des Ukraine-Krieges.

Artikel 7 von 9