Beim kriselnden Gesundheitsunternehmen Fresenius sucht der neue Vorstandschef Michael Sen den Befreiungsschlag in einem Konzernumbau. „Fresenius braucht einen kompletten Neustart.“ Künftig wolle sich Fresenius auf die Kliniksparte Helios und die Arznei-Sparte Kabi konzentrieren. „Sie decken systemkritische Bereiche des Gesundheitswesens ab.“ Von der angeschlagenen Dialysetochter FMC will sich Fresenius nach einem Gewinneinbruch 2022 hingegen lösen, um sie nicht mehr komplett in der Bilanz berücksichtigen zu müssen. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im Juli soll der Beschluss für eine Entflechtung gefasst werden.
Elefantenhochzeit auf dem Molkereimarkt: Das Bundeskartellamt hat dem Molkereiriesen Theo Müller (Müller Milch, Weihenstephan) grünes Licht für die Übernahme von Marken und Produktionsstätten des Wettbewerbers Royal Friesland Campina (Tuffi, Landliebe) gegeben. Allerdings mussten die Unternehmen den Kartellwächtern zuvor erhebliche Zugeständnisse machen, wie die Wettbewerbsbehörde mitteilte. So soll der gesamte Geschäftsbereich Tuffi an eine dritte Molkerei veräußert werden.
Erstmals seit zehn Jahren hat der Telekommunikationsanbieter Telefónica Deutschland (O2) aus eigener Kraft einen satten Gewinn gemacht. Das Nettoergebnis sei 2022 um knapp 10 Prozent auf 232 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen mit. Im Vorjahr hatte der Gewinn an einem Sondereffekt gelegen, diesmal nicht. Der Umsatz von Telefónica Deutschland stieg im vergangenen Jahr um 5,9 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis legte um 5,3 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro zu. Die Firma begründete die Entwicklung mit Milliardeninvestitionen in den letzten drei Jahren. Seither hat sich das Mobilfunknetz von O2 verbessert, wodurch der Anbieter im Werben um die Kundengunst gute Karten hat.
Der Dax hat sich am Mittwoch von seinen Verlusten im Handelsverlauf erholt und kaum verändert geschlossen. Der deutsche Leitindex beendete den Tag mit plus 0,01 Prozent auf 15 399,89 Punkte. Europaweit und in den USA hielten sich die wichtigsten Indizes ebenfalls nahe an ihren Vortagesschlussständen. Der MDax verlor dagegen 0,88 Prozent auf 28 456,31 Punkte. Unterstützung kam am Nachmittag von den US-Börsen, die sich nach einem sehr schwachen Vortag ebenfalls stabilisierten. Das Ifo-Geschäftsklima, das sich im Februar weniger als erwartet aufhellte, hatte keinen erkennbaren Einfluss. Die Umlaufrendite stieg auf 2,56 Prozent. Der Euro kostete 1,0644 US-Dollar.