IN KÜRZE

Siltronic rechnet mit Rückgängen Leerverkäufe schwächen Nagarro Weitere robuste Zinsschritte der EZB Chip-Riese TSMC expandiert in Japan DB: Gewerkschaft will 25 Prozent mehr

von Redaktion

Der Münchner Chipindustriezulieferer Siltronic erwartet für dieses Jahr wegen einer schwächeren Nachfrage deutlich weniger Gewinn. Man rechne damit, dass Kunden ihren Lagerbestand abbauten, teilte das Unternehmen mit. Zudem stiegen die Kosten inflationsbedingt. Umsatz und operative Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürften daher deutlich unter den Werten von 2022 liegen. Im vergangenen Jahr hatte Siltronic noch Rekordwerte erzielt. Der Umsatz stieg um 28 Prozent auf knapp 1,81 Milliarden Euro, wovon 37 Prozent als operatives Ergebnis hängen blieben.

Nach einem kritischen Medienbericht über die Geschäftsentwicklung sind die Aktien des Softwareunternehmens Nagarro abgestürzt. Zuletzt bauten zudem die Investmentfirmen Kairos und SIH Partners laut Meldungen im Bundesanzeiger ihre Leerverkaufspositionen aus. Das heißt, sie setzen bei den Anteilsscheinen des IT-Dienstleisters auf fallende Kurse. Die im SDax gelisteten Papiere rutschten allein am Freitag teils um gut 17 Prozent ab. In dieser Woche verloren die Aktien gut ein Viertel an Wert auf bis zu 90,10 Euro.

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel erwartet im März und möglicherweise auch darüber hinaus weitere Zinserhöhungen im Euroraum. Die Kerninflation sei nach wie vor viel zu hoch, sagte Nagel am Freitag am Rande eines Treffens der G20-Finanzminister und Notenbanker im indischen Bengaluru. Er erwarte für die kommende Märzsitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) einen robusten Zinsschritt.

Der weltgrößte Chipauftragsfertiger TSMC will ein zweites Werk im japanischen Kumamoto bauen. Die Gesamtinvestitionen werden bei mehr als einer Billion Yen (knapp 7 Mrd Euro) erwartet, berichtet die japanische „Nikkan Kogyo“ ohne Angaben von Quellen. Das erste Werk soll Ende 2024 an den Start gehen, das nun neu geplante Ende des Jahrzehnts.

Die Deutsche Bahn rechnet mit sehr schwierigen Tarifgesprächen mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ab dem kommenden Dienstag. Die Gewerkschaft habe 57 Forderungen gestellt, die im Schnitt 25 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten bedeuteten, hieß es am Freitag aus Kreisen des Konzerns. Insgesamt handele es sich um einen hochkomplexen Forderungskatalog.

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